Es ist nicht das erste Mal, dass Mitglieder des Gemeinderates mit den Antworten der Stadtverwaltung unzufrieden sind oder eine zu lange Bearbeitungsdauer ihrer Anliegen beklagen. Aber es ist das erste Mal, dass die Kritik in Form eines Kraftausdrucks geäußert wird, der einem Gremium gewählter Volksvertreter nicht würdig ist. Vor allem, wenn es um einen vergleichsweise nachgeordneten Anlass geht. Denn bei allem Respekt: Die Stadt Leonberg hat andere Probleme als die Frage, ob nun Blühwiesen auch auch auf dem Rathaus-Parkplatz wachsen. Und wer Klaus Brenner ein bisschen kennt, der weiß, dass es gerade der Baubürgermeister ist, der sich von Anfang an für diese Art der Stadtnatur eingesetzt hat.

 

So ist zu vermuten, dass Birgit Suckuts Ausraster eher stellvertretend für eine allgemeine Unzufriedenheit ihrer Fraktion mit der Verwaltungsarbeit ist. Dafür wird es nachvollziehbare Gründe geben, die von der Konkurrenz zumindest punktuell geteilt werden dürften. Außerdem steht in gut zwei Wochen die Kommunalwahl an. Die Nervosität steigt in allen politischen Lagern erkennbar an. Trotzdem: Kritik kann hart sein, aber sie darf nicht auf ein Niveau geraten, das an andere Milieus erinnert.