Nun ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung.

Leonberg - Der Gas-Alarm im Kaufland am Mittwoch hat ein juristisches Nachspiel. Wie die Polizei auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt, ermittelt sie in dem Zusammenhang wegen fahrlässiger Körperverletzung – derzeit allerdings noch gegen Unbekannt.

 

Bei dem Vorfall am Mittwochnachmittag hatten mehrere Angestellte und Kunden über Atemwegsprobleme und Übelkeit geklagt, sieben mussten vom Rettungsdienst behandelt werden und wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Der Alarm war gegen 15.20 Uhr eingegangen. Die Feuerwehr konnte erst nach drei Stunden die Ursache feststellen: In einem Presscontainer für Kartons im Bereich der Warenannahme waren auch Verpackungen für Gaskartuschen gelandet, wie sie für Camping genutzt werden. In 40 davon waren die Behälter aber noch drin gewesen.  „Diese sind durch das Pressen dann zerplatzt und das Gas ist vom Warenhof in den Markt gezogen“, berichtet der Feuerwehrkommandant Wolfgang Zimmermann. Das habe man erst herausgefunden, als die Container auf den Bauhof gebracht und ausgeleert wurden. Bis dahin war der Markt für insgesamt rund drei Stunden geräumt gewesen, zudem war die Römerstraße wegen des Einsatzes gesperrt.

Dass es so lange dauerte, bis die Ursache gefunden wurde, habe aber nicht an den 30 Einsatzkräften der Feuerwehr gelegen. „Wir haben mehrfach gemessen und nichts gefunden. Zudem wurde uns von Seiten des Betreibers versichert, dass sich kein Gas in dem Gebäude befindet“, sagt Zimmermann, dessen Wehr Unterstützung von einem Messgerätewagen der Feuerwehr Sindelfingen erhielt. Hätte man gleich von den Kartuschen erfahren, wäre der Einsatz viel schneller beendet gewesen. Wer dafür verantwortlich ist, dass die Gasbehälter in dem Presscontainer gelandet sind, wird derzeit noch ermittelt.

Der Einkaufsmarkt konnte noch am frühen Mittwochabend wieder öffnen. Auf Nachfrage teilte das Unternehmen Kaufland in Neckarsulm am Donnerstag  mit, dass es den betroffenen Mitarbeitern wieder gut gehe. Da aber noch Untersuchungen der Polizei liefen, wolle man sich zu dem Vorfall nicht weiter äußern.