Kaufmann lebt noch in Rudersberg, aber nicht bei seiner Partnerin. Hier hat er ein Zimmer.

 

„Nein, ich wohne nicht in Frankfurt. Das können Sie ruhig schreiben!“ Ein wenig genervt reagiert Martin Kaufmann auf die immer mal wieder in Rathaus-Kreisen kolportierten Gerüchte, der OB würde am Abend stets an den Main eilen, wo seine Partnerin Julia Berkei eine Klinik für plastische Chirurgie betreibt.

Wahr ist aber auch, dass Kaufmann selbst nach einem Jahr noch keine geeignete Wohnung in Leonberg gefunden hat. In seiner früheren Wirkungsstätte Rudersberg besitzt er ein größeres Haus, das er verkaufen möchte. Allein: passende Interessenten zu finden, ist gar nicht einfach. Doch er führe aussichtsreiche Gespräche.

Bis dahin pendelt Martin Kaufmann, mal mit dem Auto, mal mit dem Zug, und schaut sich weiter nach einer größeren Wohnung an seiner mittlerweile nicht mehr neuen Wirkungsstätte um. Was in der heutigen Zeit selbst für einen Oberbürgermeister kein leichtes Unterfangen ist.

Immerhin: Tief in der Nacht muss sich Kaufmann nicht mehr ans Steuer seines Audi A6 setzen. Ein Zimmer hat er schon in Leonberg, sollte es mal abends sehr spät werden. Und das ist öfters der Fall.

Die Reaktionen reichen von Stirnrunzeln bis „Schnapsidee“. Doch es gibt auch welche, die sagen: Lasst es uns einfach mal prüfen. Und genau das will Kaufmann. „Wenn wir das nicht machen, wird es nie einen echten Sprung nach vorne geben“, sagt der OB und verweist auf andere Städte, in denen über Seilbahnen diskutiert wird, etwa direkt nebenan in Stuttgart.

Die erste große Nagelprobe kommt am Nikolaustag: Am 6. Dezember berät der Planungsausschuss, ob eine Machbarkeitsstudie für die Seilbahn in Auftrag gegeben wird. Allein die kostet knapp 100 000 Euro. Kaufmann ist sich darüber im Klaren, dass er dafür kaum eine Mehrheit bekäme. Deshalb soll das Land die Hälfte übernehmen.

Hier könnte sich zeigen, wie eng sein Draht zum Verkehrsminister wirklich ist. Winfried Hermann war der Hauptredner bei seiner Amtseinführung. Dass Kaufmann hartnäckig sein kann, hatte der Grünen-Politiker schon damals angemerkt.

Ob mit oder ohne Seilbahn: Der Oberbürgermeister weiß, dass er vor allem wegen seines Versprechens, die Verkehrsprobleme zu lösen, gewählt worden ist. Er kennt die hohen Erwartungen: „Man muss den Leuten klarmachen, dass vieles schon angestoßen ist.“ Aber eben nicht gelöst: Weil: „Der Verkehr ist die härteste Nuss.“

In Frankfurt ist er nur zu Besuch

Kaufmann lebt noch in Rudersberg, aber nicht bei seiner Partnerin. Hier hat er ein Zimmer.

„Nein, ich wohne nicht in Frankfurt. Das können Sie ruhig schreiben!“ Ein wenig genervt reagiert Martin Kaufmann auf die immer mal wieder in Rathaus-Kreisen kolportierten Gerüchte, der OB würde am Abend stets an den Main eilen, wo seine Partnerin Julia Berkei eine Klinik für plastische Chirurgie betreibt.

Wahr ist aber auch, dass Kaufmann selbst nach einem Jahr noch keine geeignete Wohnung in Leonberg gefunden hat. In seiner früheren Wirkungsstätte Rudersberg besitzt er ein größeres Haus, das er verkaufen möchte. Allein: passende Interessenten zu finden, ist gar nicht einfach. Doch er führe aussichtsreiche Gespräche.

Bis dahin pendelt Martin Kaufmann, mal mit dem Auto, mal mit dem Zug, und schaut sich weiter nach einer größeren Wohnung an seiner mittlerweile nicht mehr neuen Wirkungsstätte um. Was in der heutigen Zeit selbst für einen Oberbürgermeister kein leichtes Unterfangen ist.

Immerhin: Tief in der Nacht muss sich Kaufmann nicht mehr ans Steuer seines Audi A6 setzen. Ein Zimmer hat er schon in Leonberg, sollte es mal abends sehr spät werden. Und das ist öfters der Fall.

Von Streiten bis Vermitteln

Der Oberbürgermeister lässt kaum eine Gelegenheit aus, um das konstruktive Klima im Gemeinderat zu loben: „Wir sind auf einem guten Weg und haben viele Gemeinsamkeiten.“

Da sieht es Martin Kaufmann auch Oliver Zander nach, dass der CDU-Chef ihm unlängst beim Thema Internetausbau die „Note Sechs“ verliehen hat: „Ich kenne das Politikgeschäft: Das ist Vorwahlkampf“, sagt er mit Blick auf die Kommunalwahl.

Tatsächlich vermittelt der OB, wenn es um strittige Themen, etwa die Standorte für neue Wohngebiete, geht. Intern sagt er aber sehr deutlich, was er für richtig hält und scheut dabei auch keinen Streit mit den Fraktionen. Wobei Kaufmann die politische Auseinandersetzung für notwendig hält, um voranzukommen.

Keinen Hehl macht der Chef daraus, dass es im Rathaus nicht so läuft, wie er will. „Wir müssen die Abläufe neu strukturieren, hin zu mehr Bürgernähe.“ Das ist für ihn nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch des Gespürs. Dass die Ordnungsamtsmitarbeiter in den Parkhäusern unmittelbar nach Ablauf der Parkzeit Knollen verteilen, ist für Kaufmann „das falsche Signal. Hier müssen wir mit mehr Fingerspitzengefühl vorgehen.“

Der OB macht beim Verwaltungsumbau Ernst: Ohne großes Federlesen hat er seinen persönlichen Referenten und den Pressesprecher ausgetauscht. Ob weitere folgen, ist unklar. Kaufmann hält sein Handeln für nötig, denn: „Ich hatte mir eine solch große Verwaltung viel organisierter und strukturierter vorgestellt.“