Der Gerlinger Bürgermeister Dirk Oestringer zeichnet 223 Sportler aus 19 Disziplinen für ihre im Vorjahr erbrachten Leistungen aus.

Gerlingen - Von Badminton und Bowling über Motorsport und Reiten bis hin zu Leichtathletik, Squash und Triathlon waren sie alle vertreten, die erfolgreichsten Sportler aus Gerlingen. Die Stadt hatte zur 37. Sportlerehrung unter dem Motto „Gerlingen bewegt sich“ eingeladen. Neben den 223 Sportlern aus 19 Disziplinen holten sich auch vier Schulbeste und zwei vielfache Sportabzeichen-Träger ihren Beifall auf der großen Bühne in der Stadthalle ab. Der Moderator des „Gerlinger Sportstudios“, Bürgermeister Dirk Oestringer, feierte seine Premiere. Der 33-Jährige ist erst seit knapp zwei Wochen im Amt und gab preis, dass er selbst ein Hobby-Läufer sei.

 

In Sachen Sport tue sich einiges in Gerlingen, so Dirk Oestringer. In den Breitwiesen entstehe eine dreiteilige Sporthalle, und es werde ein Kunstrasenfeld mit Flutlichtanlage gebaut. Insgesamt investiert die Stadt in die Sportinfrastruktur über 16 Millionen Euro.

Mit den 27 Basketballerinnen der KSG Gerlingen, unter ihnen das Team von Jugend trainiert für Olympia, wurde die Bühne voll. Die Ehrung gab es für den Spielbetrieb in der Oberliga Württemberg und die Landesmeisterschaft in der U 16-Regionalliga. Johanna Gerlinger, Katharina Greb, Julia Leiner und Lynn Leonhäuser trugen zudem zu Rang drei bei den deutschen Titelkämpfen bei. Spitzenplätze auf württembergischer Ebene belegten die Gardetänzerinnen der Contacter Gerlingen. Der Bürgermeister hatte alle Hände voll zu tun, er zeichnete 84 Mitglieder der Garden aus.

Hohes Tempo beim Rope Skipping. Foto: Andreas Gorr
Stark vertreten waren auch die Leichtathleten der KSG Gerlingen, mit über 2000 Mitgliedern der größte sporttreibende Verein in der Stadt. Herausragen dabei Kira Weis, die in der Altersklasse U 16 Deutsche Meisterin über 3000 Meter geworden ist. Schlagfertig präsentierte sich der Judoka Oskar Klingler. Von Bürgermeister Oestringer gefragt, wie lange der Drittplatzierte der württembergischen Meisterschaft in der Altersklasse U 12 wohl brauchen würde, um ihn auf die Matte zu legen, antwortete der nach kurzem Zögern: „Nicht länger als zehn Sekunden.“

Unter den 23 Schwimmern, die bei Deutschen und Landesmeisterschaften ganz vorne dabei waren, ragte mit Dascha Haan einer der beiden Ehrengäste des Abends heraus. Die Sportlerin war schon als Jugendliche erfolgreich, kehrte aber nach dem Abitur dem Schwimmsport für zehn Jahre den Rücken zu. „Ich konnte einfach kein Chlor mehr riechen“, sagte sie. Vor 20 Jahren stieg sie bei der KSG wieder ein, im vergangenen Jahr wurde sie in Südkorea Vizeweltmeisterin über 100 Meter Freistil. „Für mich hat sich der Kreis mit der Weltmeisterschaft jetzt geschlossen“, sagte die zweifache, berufstätige Mutter.

Ebenfalls beruflich engagiert und zwar mit eigener Praxis als Zahnarzt ist der zweite Ehrengast des Abends. Leonardo Azzola hatte seine große Zeit als Eiskunstläufer in den 1980er-Jahren. Neben verschiedenen vorderen Plätzen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei den Olympischen Spielen wurde er 1983 und 1984 Deutscher Meister im Paarlaufen, zusammen mit Claudia Massari. Noch immer choreografiere er auf Anfrage sehr gerne Eiskunstläufe, erzählte er. Die Kür sei heute auf vier Minuten verkürzt, das Programm habe fast keinen Ruhepol mehr. „Es ist rasanter, gefährlicher und anstrengender geworden“, so Leonardo Azzola. Er lobte auch die Eisfläche auf dem Gerlinger Rathausplatz, die über den Jahreswechsel viele Läufer anzog. Der Bürgermeister Oestringer kündigte an, dass das Stadtmarketing diese auch im nächsten Winter wieder auf die Beine stellen wolle.

Schneller als auf der Eisfläche ging es auf der Stadthallenbühne zu. Das Rope Skipping Team DJamm des SV Remshalden, das 2017 in der Kategorie 4 x 30 Sekunden Speed schnellstes Team Europas wurde, stellte sein Können eindrucksvoll unter Beweis.