Fast fünf Jahre lang ist Heckeler Woche für Woche nach Lobenstein gependelt, von Montag bis Freitag war er da. „Um zuhause anzurufen, musste ich 15 Kilometer nach Nordhalben in Franken fahren, wo vor der Bäckerei eine Telefonzelle stand, denn in Lobenstein gab es – selbst im Rathaus – so gut wie kein Telefon“, erinnert sich Heckeler. Durch Zufall ist er vor einigen Jahren dem Bäcker aus Nordhalben begegnet und so kam das Gespräch auch auf die Christstollen. „Er hat mir gesagt, dass er selbst keine mehr bäckt, denn gegen die von Höhne in Lobenstein komme er nicht an“, fühlt sich Eberhard Heckeler darin bestätigt, dass es sich lohnt, jedes Jahr die winterliche Fahrt nach Thüringen zu unternehmen.

 

„Ich habe nur beraten und im Gemeinderat immer im Publikum gesessen“, sagt Heckeler. Und das wusste man zu schätzen. Auf die „Ostzulage“, die ihm für eine solche Tätigkeit zugestanden hätte, habe er gerne verzichtet, so Heckeler. Die höchste Belohnung sei das entgegengebrachte Vertrauen gewesen. „Den Menschen wurde unser System übergestülpt und sie hatten großes Vertrauen, dass nur Gutes kommt. Aber leider wurden sie von vielen nicht zu knapp enttäuscht“, weiß Heckeler um die Zeit nach der Wende.

Die Bracke ist das Wappentier der Stadt Bad Lobenstein Foto: Archiv
Schön sei es gewesen, wie die kommunale Selbstverwaltung und das Selbstvertrauen gewachsen sei, meint Heckeler im Rückblick. Etwa als Investoren, die den Handel auf der grünen Wiese ansiedeln wollten, habe es ihn mit Stolz erfüllt, als der Bürgermeister ihnen klar machte, dass die Gemeinderäte „keine Knechte sind und das Landratsamt nur eine Aufsichtsbehörde“, erzählt Heckeler. „Das hat die alte Lobensteiner Innenstadt und den Handel hier gerettet.“

Das Beglückende an der Zeit des Aufbaus in Lobenstein seien auch die vielen persönlichen Kontakte gewesen. Sie dauern bis heute an und so trifft sich Heckeler unter anderem mit dem ehemaligen Bürgermeister Peter Oppel, der jetzt unter anderem auch stellvertretender Landrat ist. „Auch wenn ich heute vorbeikomme, kommen die Menschen auf mich zu und sprechen mich an. Wahrscheinlich war mein Umgang der richtige und ich werde noch gern gesehen. Ich bin wohl nicht der Besserwessi gewesen, sondern der Freund, der dazu gehört“, sagt Eberhard Heckeler.

Doch die Geschichte wollte es anders. So fragte sein Leonberger Amtsnachfolger, Ekkehard Wulf, Anfang 1990 bei dem 1987 in Pension gegangenen Heckeler nach, ob er sich denn vorstellen könnte, ein wenig in Lobenstein behilflich zu sein. Im Mai 1990 hatte sich dort ein „Runder Tisch“ gebildet, der sich als Bürgerliste für die Kommunalwahl aufstellen wollte. „Es war zwar klar, dass sie die Wahl gewinnen werden – es gab ja sonst keinen – , aber keiner hatte Erfahrungen mit Verwaltung, und keiner war vorher im Rathaus tätig“, erzählt Heckeler im Rückblick.

Fragen über Fragen

Als die Bürgerliste dann die Wahlen gewonnen hatte, sei die Arbeit erst losgegangen. „Es gab Fragen über Fragen“, berichtet Heckeler. Wer wird als Bürgermeister, wer als Stellvertreter aufgestellt? An welchen Kommunal-Verfassungen soll man sich orientieren, um eine neue Verwaltung aufzubauen? Der Verwaltungsfachmann Heckeler bekam im Rathaus ein Zimmer. Hier arbeitete er für die Stadt eine Hauptsatzung und für den Gemeinderat eine Geschäftsordnung aus. Dieser wählte dann den Bürgermeister – nicht die Bürger durch direkte Wahl, wie es in Baden-Württemberg üblich ist. Rudi Tröger wurde in Lobenstein zum Bürgermeister gewählt, das Amt des Stellvertreters trat Peter Oppel an. Das Rathaus verlassen musste aus der alten Verwaltung nur, wer sich zu stark mit dem alten Regime identifiziert hatte. „Die Devise war damals, wer für die Stadt Gutes tun will, mit dem reden wir“, erinnert sich Heckeler.

Erinnerungen an Bad Lobenstein

Fast fünf Jahre lang ist Heckeler Woche für Woche nach Lobenstein gependelt, von Montag bis Freitag war er da. „Um zuhause anzurufen, musste ich 15 Kilometer nach Nordhalben in Franken fahren, wo vor der Bäckerei eine Telefonzelle stand, denn in Lobenstein gab es – selbst im Rathaus – so gut wie kein Telefon“, erinnert sich Heckeler. Durch Zufall ist er vor einigen Jahren dem Bäcker aus Nordhalben begegnet und so kam das Gespräch auch auf die Christstollen. „Er hat mir gesagt, dass er selbst keine mehr bäckt, denn gegen die von Höhne in Lobenstein komme er nicht an“, fühlt sich Eberhard Heckeler darin bestätigt, dass es sich lohnt, jedes Jahr die winterliche Fahrt nach Thüringen zu unternehmen.

„Ich habe nur beraten und im Gemeinderat immer im Publikum gesessen“, sagt Heckeler. Und das wusste man zu schätzen. Auf die „Ostzulage“, die ihm für eine solche Tätigkeit zugestanden hätte, habe er gerne verzichtet, so Heckeler. Die höchste Belohnung sei das entgegengebrachte Vertrauen gewesen. „Den Menschen wurde unser System übergestülpt und sie hatten großes Vertrauen, dass nur Gutes kommt. Aber leider wurden sie von vielen nicht zu knapp enttäuscht“, weiß Heckeler um die Zeit nach der Wende.

Die Bracke ist das Wappentier der Stadt Bad Lobenstein Foto: Archiv
Schön sei es gewesen, wie die kommunale Selbstverwaltung und das Selbstvertrauen gewachsen sei, meint Heckeler im Rückblick. Etwa als Investoren, die den Handel auf der grünen Wiese ansiedeln wollten, habe es ihn mit Stolz erfüllt, als der Bürgermeister ihnen klar machte, dass die Gemeinderäte „keine Knechte sind und das Landratsamt nur eine Aufsichtsbehörde“, erzählt Heckeler. „Das hat die alte Lobensteiner Innenstadt und den Handel hier gerettet.“

Das Beglückende an der Zeit des Aufbaus in Lobenstein seien auch die vielen persönlichen Kontakte gewesen. Sie dauern bis heute an und so trifft sich Heckeler unter anderem mit dem ehemaligen Bürgermeister Peter Oppel, der jetzt unter anderem auch stellvertretender Landrat ist. „Auch wenn ich heute vorbeikomme, kommen die Menschen auf mich zu und sprechen mich an. Wahrscheinlich war mein Umgang der richtige und ich werde noch gern gesehen. Ich bin wohl nicht der Besserwessi gewesen, sondern der Freund, der dazu gehört“, sagt Eberhard Heckeler.