Im Mönsheim, Heimsheim und Wimsheim löst ein Betreiberwechsel beim E-Carsharing Verwirrung und Ärger aus. Mönsheims Bürgermeister Fritsch kritisiert die mangelnde Kommunikation.

Mönsheim - Für „erhebliche Verärgerung und Verwirrung“ sorgte laut dem Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch eine Aktion im Rahmen des Pilotprojekts E-Carsharing, das Mönsheim gemeinsam mit Heimsheim, Wimsheim und Wurmberg mit der Twist GmbH abgeschlossen hatte. Das Unternehmen wurde von der Greenmobility Deutschland GmbH aufgekauft, ohne dass die Gemeinden zuvor informiert worden waren. Trotzdem beschloss der Gemeinderat mit nur einer Enthaltung jedoch vor Kurzem, dass das Projekt auch unter dem neuen Namen weitergeführt werden soll. Allerdings soll der Beschluss erst wirksam werden, wenn Greenmobility ein Kündigungsrecht für den Fall zugesteht, dass es erneut zu einem Eigentümer-, Vertragspartner- oder Namenswechsel kommt.

 

Gemeinden wurden erst spät informiert

Seit einem Jahr gibt es in Mönsheim zwei Ladepunkte für Elektro-Autos und ein E-Carsharing-Fahrzeug, das der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Die Netze BW hat die Ladestationen eingerichtet, das Fahrzeug hat die Gemeinde über einen Dienstleister geleast, der auch für die organisatorische Abwicklung sorgt. Dies war zunächst die Twist GmbH, ein Start-Up, an dem die EnBW beteiligt war und mit dem die Heckengäu-Gemeinden Verträge abgeschlossen hatten. Diese Firma wurde im Sommer von dem dänischen E-Carsharing-Anbieter Greenmobility gekauft, die Gemeinden wurden aber erst später darüber informiert. Laut der Netze BW bestehe der Vertrag zwischen der Kommune mit Twistmobility GmbH weiterhin, lediglich der Produktname hin zu Greenmobility sei geändert worden.

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Während der Übergangsphase sei das Fahrzeug zeitweise nicht zu buchen gewesen, weil die organisatorischen Voraussetzungen nicht gegeben waren, kritisierte der Bürgermeister. Eine Information per E-Mail über den Wechsel zu Greenmobility habe er für Werbung gehalten, weil er von dem Verkauf nichts gewusst habe. An der Verkaufsaktion habe ihn „auch maßlos geärgert, dass von der Netze BW immer wieder hervorgehoben wurde, dass es sich bei dem Projekt um ein partnerschaftliches Pilotprojekt handelt, aus dem alle Seiten lernen und das E-Carsharing Angebot ständig verbessert werden sollte“.

Man hätte auch alles stoppen können – doch das will der Schultes nicht

Das Adjektiv „partnerschaftlich“ sei diesem Fall jedoch komplett außen vorgelassen worden, kritisierte Fritsch den Vorgang, der es seiner Meinung nach auch möglich gemacht hätte, die Aktion komplett zu stoppen. Trotzdem empfahl der Bürgermeister, das Projekt fortzuführen, weil er es gut finde, auch im ländlichen Bereich ein E-Carsharing-Angebot zu haben.

Kommunen wollen dabei bleiben

Der Heimsheimer Bürgermeister Jürgen Troll hält die Kritik von seinem Kollegen Thomas Fritsch für gerechtfertigt, wie er auf Nachfrage sagte. Doch er will ebenso wie die Nachbargemeinde das E-Carsharing weiterführen. „Wir haben hier in Heimsheim die Besonderheit, dass wir das Elektrofahrzeug auch dienstlich nutzen, weil es direkt am Rathaus steht“, erklärte er. In Mönsheim ist das anders. Dort steht das E-Auto auf dem Parkplatz des hoch über dem Ort gelegenen Sportgeländes. „Es wäre jetzt zu früh, die Flinte ins Korn zu werfen,“ sagte Joachim Baumgärtner. „Hoffen wir, dass es in diesem Jahr besser läuft“, so der UBLM-Gemeinderat angesichts der niedrigen Nutzerzahlen. Auch die Wimsheimer Kämmerin Sophie Husar bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass die Gemeinde weiterhin an dem Projekt festhalten will.