Nur wenige Punkte fehlten am Ende zum Sieg. Doch so oder so: Die Bereitschaft des DRK Münchingen gehört zu den besten in Deutschland.

Irgendwann mitten im Wettbewerb, da schätzte die DRK-Bereitschaft aus Münchingen ihre Position im Teilnehmerfeld ein. Die Einschätzung der sechs Ersthelfer fiel wenig optimistisch aus. Am Ende aber, nach einem mehrstündigen Wettkampf in der Dortmunder Innenstadt, hatte das Team Platz zwei erkämpft. Sie schlossen den Bundesentscheid der DRK-Bereitschaften hinter Ippenbüren aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt ab, dem „Seriensieger“ sagt Uwe Schlegel. Am Ende trennten beide 24 bei insgesamt 4000 Punkten. „Das Ergebnis ist natürlich super“, sagt Uwe Schlegel, „wir sind mächtig stolz darauf.“ Zumal Münchingen eher ein kleiner Ortsverein sei.

 

Schlegel ist stellvertretender Bereitschaftsleiter im Münchinger Ortsverein, in Dortmund war er als Gruppenführer im Einsatz, Er hatte den Überblick über das sechsköpfige Team aus Münchingen zu behalten.

Mimen müssen im Wettbewerb psychologisch betreut werden

Die Münchinger Ersthelfer im Alter zwischen rund 20 und 50 hatten in einem Parcours in der Dortmunder Innenstadt Wettbewerbsaufgaben zu lösen. Es ging um die Betreuung von Passanten, die den Arbeitsunfall eines Handwerkers hatte mit ansehen müssen. Dieser war aus großer Höhe abgestürzt. An anderer Stelle wurde simuliert, dass ein Quad in eine Menschenmenge gefahren war, nicht nur Personen verletzt waren, sondern letztlich auch das Fahrzeug Feuer fing. In einer anderen Situation musste das Team technische Unterstützung leisten: Ein Auto war gegen einen Strommasten gefahren, der Strom war ausgefallen.

Der DRK-Bundeswettbewerb der Bereitschaften hatte zum 60. Mal stattgefunden. 14 Rotkreuzteams aus ganz Deutschland waren angetreten, um sieben Aufgaben aus den Bereichen Erste Hilfe, Technik und Sicherheit, Betreuungsdienst und Rotkreuzwissen zu lösen. Mitglieder des Jugendrotkreuzes mimten die Verletzten.

Beim Empfang zum Auftakt des Wettbewerbs hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) das Engagement der ehrenamtlichen Kräfte gewürdigt. Ihre Wirkungskraft sei vielen erst im Zusammenhang mit der Unwetterkatastrophe im vergangenen Sommer bewusst geworden. „Viele wissen jetzt, dass 80 Prozent der Menschen, die uns unterstützen, dies ehrenamtlich tun“, so Reul.

Öffentlichwirksam in der Ortsmitte

Der Wettbewerb war öffentlichwirksam durch die Innenstadt geführt worden – an der Landesbibliothek, dem Einkaufszentrum und Bahnhof vorbei. Ungewöhnlich sei dieses Mal gewesen, dass es sich ausschließlich um Gruppenaufgaben gehandelt habe. Immer sei das gesamte Team gefordert gewesen, nicht nur ein Einzelner, sagt Schlegel.

Natürlich wolle man wissen, wo man im Vergleich stehe, beschreibt er die Motivation für die Teilnahme. Für die Bereitschaft aus Württemberg ginge es darum, besser als jene aus Baden zu sein. Das Ziel hätten sie erreicht. Vor allem aber gehe es um Gespräche mit anderen Einsatzkräften, um den Austausch. Für ihn war es schön zu sehen, wie sich die Gruppe blind versteht. „Das ist schon was Besonderes, sonst kommt man nicht so weit.“