In der Ditzinger Innenstadt geht es zwei Tage lang um Mobilität. Ein wichtiger Akteur fehlt jedoch.

Ditzingen - Die Fahrzeuge blitzen in der Sonne, der Kleinwagen ebenso wie die Limousine. In der Marktstraße und auf dem Laien präsentieren sich insgesamt 18 Marken. Den zweijährigen Jonathan interessieren aber vielmehr die Luftballonfiguren. Vor allem der Hund hat es ihm angetan. Als Roland Bortmes ihm die Figur in die Hände gibt, strahlt der Junge.

 

Munteres Treiben bereits kurz nach Beginn

Bereits kurz nach der Eröffnung der Messe am Samstagvormittag herrscht ein munteres Treiben in der Ditzinger Kernstadt. Die Autohändler warten mit Neuheiten auf, ebenso die Zweiradhändler. Das Wetter ist auch ideal für sie. Wer will sich schon bei nasskaltem Schmuddelwetter mit dem perfekten, passgenauen Fahrradsattel befassen? Der Parkplatz Schloss füllt sich im hinteren Bereich derweil schnell mit gut erhaltenen Fahrrädern. Die Gesellschaft Engelberg verantwortet die Zweiradbörse. Zehn Prozent des Verkaufserlöses geht in die Jugendarbeit. Das Geld werde unter anderem in die Ausstattung der Tanzgarden investiert und in die Instrumente der Guggenmusiker, erzählt Monika Raffler, die Präsidentin des Leonberger Karnvalvereins. Wenige Meter entfernt ist Heinz Betz mit einem Herrn ins Gespräch vertieft. Der Geschäftsführer der Radsportakademie ist wieder gekommen, um für den Charity Bike Cup zu werben, so wie er es immer macht, wenn wenige Monate später die Benefiz-Radsportveranstaltung in Heimerdingen ansteht. Diese findet alle zwei Jahre statt, immer sind auch Promis mit dabei. Er habe auch dieses Jahr wieder bekannte Gesichter geworben, erzählt er. Gleichwohl nennt er zu diesem frühen Zeitpunkt keine Namen.

Kombination im sechsten Jahr

Der Mitveranstalter Joachim Degl ist zufrieden, auch im sechsten Jahr funktioniert das Konzept, die Kombination aus Auto und Zweirad. Die Messe entstand aus einer reinen Zweiradmesse, die Degl einst ins Leben gerufen hatte. Von der einen Präsentation ist er abgekommen: „Es reicht heute nicht mehr, nur das Fahrzeug zu zeigen. Es muss einen Mehrwert haben.“

Die Messe ist zum familienfreundlichen Event geworden. Deshalb hat der Luftballonmodellierer Bortmes so selbstverständlich seinen Platz wie ein mobiler Parcours für Radler (Pumptrack). Auch Musiker spielen auf, und das kulinarische Angebot nimmt ebenfalls mehr Raum ein als zu den Anfängen; „Eine Rote Wurst genügt schon lange nicht mehr“, sagt Degl.

Nicht zu finden auf der Messe ist der Verkehrs- und Vertriebsverbund Stuttgart (VVS). Degl ärgert dessen Absage, denn „er gehört auch dazu“. So wie das Stadtmobil seinen Stand hat und der Verein Electrify Baden-Württemberg, der auf dem Parkplatz der Firma Stütz über seine Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen berichtet.

Der Platz in der Innenstadt ist ausgeschöpft, mehr als die aktuell 25 Aussteller passen nicht auf das Gelände. Allesamt kommen sie aus der Region. Darauf legt Degl wert, auch das mache die Messe aus. „Das ist ein Qualitätsmerkmal.“