Der Boden in der Siemensstraße ist stärker verunreinigt als vorab bekannt war. Der Gemeinderat bezahlt die Mehrkosten, drängte aber beim Bauablauf auf Optimierung.

Sie verursacht tagtäglich Stau, im Gemeinderat ist sie regelmäßig Auslöser für Unmutsbekundungen: Die Baustelle in der Ditzinger Siemensstraße, unmittelbar vor der Autobahnauffahrt Stuttgart-Feuerbach. Entlang der Straße wird ein Regenüberlaufbecken gebaut.

 

Einerseits wird für die Arbeiten ein Baukran benötigt, andererseits muss für die Tiefbauarbeiten zunächst Erde abgetragen werden. Der Boden ist allerdings stärker mit Schadstoffen belastet. Die beauftragten Fachleute hatten dargelegt, dass die Vorabanalysen ein anderes Bild als die Nachproben ergeben hätten, da die Proben vorab nicht das komplette Ergebnis gezeigt hätten. Ursprünglich waren zwischen dem Abtransport des belasteten Bodens und dem Beginn der Hochbauarbeiten zwei Wochen Baustopp einkalkuliert. In dieser Zeit war laut der Verwaltung zunächst der Abbau des Krans eingeplant: Der Verkehr hätte wie gewohnt fließen können.

Doch neben der Verlängerung der Bauzeit hätte dies Mehrkosten in Höhe von rund 10 000 Euro bedeutet – was die Stadträte vor wenigen Wochen hinterfragten. Jetzt wurde dem Gemeinderat mitgeteilt, dass in Gesprächen mit den beteiligten örtlichen Stadtwerken und Unternehmen der Zeitplan angepasst wurde. Demnach könne der Hochbau zwei Wochen früher beginnen, sodass der Bau nicht gestoppt werden müsse und dass zudem der Kran stehen bleiben könne – Mehrkosten entfielen damit.

Die Mehrkosten für die Bodenentsorgung belaufen sich laut der Stadt auf rund 300 000 Euro. Der Bau des Regenüberlaufbeckens wird insgesamt etwa 3,4 Millionen Euro kosten.