Unter Verwendung historischer Bauteile ist ein Charakteristikum des alten Ditzingen wiederhergestellt. Das war kein ganz günstiger Spaß.

Ein Mühlrad, das stillstehen muss? Keine zufriedenstellende Lösung, befand im September der Ditzinger Gemeinderat und beauftragte trotz der zu erwartenden hohen Kosten eine Sanierung. Jetzt hat die Verwaltung über das Ergebnis berichtet: „Weil die alte Welle wiederverwendet werden konnte und sich die Montage wie anfängliche Demontage einfacher herausstellte als gedacht, wurde die Sanierung mit knapp 34 000 Euro – und damit rund 3000 Euro günstiger als geplant – abgeschlossen.“ Neu ist, dass der Radkranz mit einem Radreifen aus Metall versehen wurde. Dieser soll eine dauerhafte Verspannung bewirken.

 

Möglichst viele Originalteile verwendet

Die vorhandenen Mängel hatten einen Betrieb über mehrere Stunden nicht zugelassen. Auch waren die sogenannten Daufeln (die Schaufeln oder Bretter im Mühlrad) teilweise undicht, der Mühlradbogen war verzogen, und die Speichen waren nicht passgenau. Deshalb wurde das Mühlrad, das seinen Platz im Kanal der Schlossmühle hat, über den Winter hinweg saniert. Es sollte unter Verwendung möglichst vieler Originalteile wieder aufgebaut werden.

Der Gemeinderat wollte die Sanierung, weil Mühlen untrennbar mit der Geschichte der Stadt verbunden seien. Dieses Mühlrad war ursprünglich an einer Ditzinger Mühle eingesetzt. Später war es nicht mehr im Einsatz, es drohte zu verrotten – bis es Jugendliche und deren ehrenamtliche Jobpaten im Rahmen eines Projekts der Bürgerstiftung wieder herrichteten.

Ursprünglicher Platz am Kreisverkehr

Das Mühlrad war aus dem Wasser genommen worden, als sich die Schäden abzeichneten. Es stand bis zur Sanierung zwischenzeitlich am Platz an der Glems. Zu diesem Zeitpunkt war die erste Idee überhaupt längst verworfen: Das Mühlrad sollte ursprünglich im Kreisverkehr in der Höfinger Straße aufgestellt werden. Das scheiterte am Veto des Landratsamts mit Verweis auf verschärfte Sicherheitsvorgaben des Landes. Beim Wiederaufbau durch Jobpaten und Jugendliche war nicht davon ausgegangen worden, dass das Mühlrad im Wasser stehen würde.