In Ditzingen ist der nächste Schritt in einem Projekt geplant, das einen sperrigen Namen hat, aber alle Bürger betrifft. Bilanz und Ausblick.

Es gibt etliche Konzepte in der Stadt, für viele Teilaspekte jeweils ein separates: Für Verkehr, Wohnen und Einzelhandel zum Beispiel. Grundsätzliche Überlegungen gibt es auch für Wohnung und Betreuung. All diese Konzepte sind für sich genommen Grundlage für Gemeinderatsentscheidungen. Doch eine Idee davon, wie die Stadt der Zukunft im Gesamten aussehen soll, geben sie nicht.

 

Deshalb soll ein integriertes Stadtentwicklungs- und Klimaanpassungskonzept erstellt werden. Als Grundlage haben die Bürger in den vergangenen Monaten zu verschiedenen Teilaspekten diskutiert. Die Veranstaltungen unter externer Begleitung fanden online statt. Die Ergebnisse sind die Basis für die nächsten Schritte.

Was wurde bisher diskutiert?

Zunächst standen die Ortsteile im Fokus, danach gab es digitale Konferenzen zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung, Nutzungsverteilung, Mobilität und Verkehr, Wohnen und demografische Entwicklung, Nahversorgung und Stadtbild.

Welche Ergebnisse liegen vor?

Zehn von elf Teilnehmern der Konferenz zum Thema Klimaschutz sind der Meinung, die Stadt mache nicht genügend für den Klimaschutz, ein Drittel der Teilnehmer meint, es gebe zu wenig Grünflächen im Stadtgebiet, rund ein Drittel der Teilnehmer sagt auch, es halte sich in der Freizeit gerne an der Glems auf. Im Ergebnis war sich die Gruppe einig, dass das Problembewusstsein im Ort gestärkt werden müsse.

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Beim Thema „Nutzungsverteilung“ ging es vor allem um Aufenthaltsqualitäten in den Ortsteilen. Es fehlten Begegnungsstätten, auch für Vereine. In der Kernstadt war die Marktstraße ein umfassendes Thema. Eine größere Aufenthaltsqualität könnte durch die Reduktion des Autoverkehrs geschaffen werden, lautete ein Gedanke. Die Parkflächen vor den Geschäften sollen für die bessere Erreichbarkeit des Handels erhalten bleiben. Das Ganztagsparken könnte auf den Stadtrand beschränkt werden.

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Das Thema Wohnen ist ebenfalls komplex: einerseits, so ein Ergebnis, fehlen große Wohnungen. Andererseits gelingt laut den Teilnehmern die Umorganisation nicht, also flexiblere Wohnformen anzubieten, beziehungsweise durch Tauschbörsen wechselseitig großen Wohnraum gegen kleinen zu tauschen. Beim Thema Stadtstruktur und Stadtbild. Dabei wurde herausgearbeitet, dass die Leerstände entlang der Gerlinger Straße durch neue Angebote behoben werden sollten und auch die Parklandschaft entlang der Glems erlebbar werden soll.

Was folgt als nächstes?

Am Montag, 30. Mai, ist ein ISEK-Forum in der Ditzinger Stadthalle geplant. Die Thesen zur Diskussion und Meinungsbildung sollen laut der Stadtverwaltung bereits in dieser Woche im Internet auf www.gemeinsam-ditzingen-entwickeln.de einsehbar sein. Beim ISEK-Forum werden die Ergebnisse des bisherigen Prozesses vorgestellt und diskutiert. Der Ablauf des Abends wird sich in einen kurzen Vortrag zum bisherigen ISEK-Prozess und den Ergebnissen sowie einer Gruppenarbeits- und Diskussionsphase gliedern.

In Arbeitsgruppen sollen die Leitbilder und Visionen für die zukünftige Entwicklung Ditzingens weiterentwickelt werden. Die Veranstaltung soll die Möglichkeit zum konstruktiven Austausch zwischen Bürgern und der Verwaltung sowie die Chance bieten, an der Gestaltung des zukünftigen Ditzingens aktiv mitzuwirken.