Das Wochenende im Altkreis war alles andere als langweilig: Korntal-Münchingen feierte den Märkt, Ditzingen die Nachhaltigkeit, Leonberg das Seehaus – und Kultur lässt sich noch eine ganze Weile tanken.

Zwei Schläge waren nötig, dann floss auch schon das Bier: Der Korntal-Münchinger Bürgermeister Joachim Wolf (parteilos) hatte am Samstagvormittag im Höneshof den Fassanstich zügig erledigt und damit den Münchinger Märkt eröffnet, den seit Langem das Herbstfest des Musikvereins Münchingen und das Fest der Feuerwehr begleitet. Obwohl es immer wieder regnete, zog es viele Bürgerinnen und Bürger auf die Straßen und Gassen – bei Bedarf eben mit Regenschirm –, wo sie auch entlang der 40 Stände des Krämermarkts flanierten. Der Münchinger Märkt, der dieses Jahr zum bereits 301. Mal stattfand und seit dem Beginn der Pandemie wieder in gewohnter Manier, war bei Weitem nicht die einzige Veranstaltung im nördlichen Kreis Böblingen, die am Wochenende die Menschen lockte.

 

Im benachbarten Ditzingen drehte sich beim Rathaus auf dem Laien alles rund um die Nachhaltigkeit. Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg gab es in der Großen Kreisstadt parallel zum Wochenmarkt als Besonderheit zum ersten Mal ein „Fairtrade-Frühstück“ und zum dritten Mal den „Markt der Nachhaltigkeit“. Unter anderem machten Gruppen, Vereine und Initiativen, die sich mit Nachhaltigkeit und Umwelt beschäftigen, mit Informationen, Präsentationen und Aktionen auf ihre Arbeit aufmerksam. Zudem erfuhren die Besucherinnen und Besucher, was es mit Balkonkraftwerken auf sich hat und wie die entsprechenden Module aussehen. Balkonkraftwerke sind die Möglichkeit auch für Mieterinnen und Mieter, Sonnenstrom zu produzieren.

Aus recyceltem Material gezimmerte Raststätte entsteht

Auch im Leonberger Seehaus herrschte viel Trubel: Am Sonntag war Tag der offenen Tür beim Seehaus-Fest, ebenfalls in gewohntem Vor-Corona-Umfang auf dem gesamten Gelände des gemeinnützigen Vereins, der in der Jugendhilfe, Kriminalprävention und Opferhilfe tätig ist. Neben dem Oberbürgermeister Martin Cohn (SPD) war der Ministerialdirektor Elmar Steinbacher vom Justizministerium vor Ort, es gab Führungen und Aufführungen, ein Kinderprogramm und Infostände.

Langsam los ging es am Wochenende auch an der Kulturraststätte Leonberg: Im Rahmen des Projekts, das in der Stadt am Engelberg als Teil des Festivals „Über: Morgen“ der Kulturregion Stuttgart stattfindet, soll vor der alten Schuhfabrik eine aus recyceltem Material gezimmerte Raststätte entstehen. Richtig gewerkelt wird zwar erst ab Montag, am Wochenende waren aber bereits einige Vereine mit Programm vor Ort. Etwa der OGWV Leonberg, der mit Jugendlichen Apfelsaft gepresst hat.