Silke Bächtle wird auf der Delegiertenversammlung der SpVgg Renningen zur neuen Präsidentin gewählt.

Renningen - Mehr als ein Jahr nach dem überraschenden wie tragischen Tod der langjährigen Präsidentin Els Clausen hat die SpVgg Renningen die Führungspositionen im Präsidium wieder besetzt. Auf einer denkwürdigen Delegiertenversammlung, in der rund 70 Stühle in Corona-konformem Abstand in der Stegwiesenhalle verteilt standen, wählten die Delegierten die bisherige Vizepräsidentin Silke Bächtle einstimmig zur neuen Präsidentin des größten Renninger Sportvereins. „Vielen Dank für das Vertrauen. Ich hoffe, ich kann es zurückgeben“, meinte die frisch Gewählte.

 

Silke Bächtle ist eine von zwei Personen, die bisher schon im Präsidium saßen. In ihrem Amt bestätigt wurde Schatzmeisterin Margit Schweitzer. Darüber hinaus gibt es jedoch fünf neue Köpfe im Führungsgremium der SpVgg Renningen. Nachdem die zweite Vizepräsidentin Birgit Schnegotzki angekündigt hatte, nach 13 Jahren nicht noch einmal kandidieren zu wollen, wurde Claudia Reiner zu ihrer Nachfolgerin gewählt. Sie ist im Verein eine alte Bekannte: In den vergangenen sechs Jahren leitete sie zusammen mit Daniel Theinl die Geschäftsstelle und war für die Mitgliederverwaltung zuständig.

Volleyballer im Präsidium

Als zweiten Vizepräsidenten hob die Delegiertenversammlung Wolfgang Krampe ins Amt. Er stellte sich als Mitglied der Volleyballabteilung vor und war 37 Jahre lang als Ingenieur bei einem großen Automobilzulieferer tätig. Seit vier Jahren ist er nunmehr im Ruhestand. Helga Widmann und Alexander Kruse, die bisher kommissarisch die Rollen der Schriftführerin beziehungsweise des Öffentlichkeitsreferenten übernommen hatten, wurden ebenfalls gewählt. Fünfter „Neuzugang“ ist Jürgen Widmann aus der Handballabteilung. Der Stuckateurmeister übernimmt den Posten des Technischen Leiters von Franz Maier. „Er hat uns gesagt, dass er bald in Ruhestand geht und sich von selbst bei uns angeboten“, freute sich Silke Bächtle. Mit Marc Bernreuther aus der Tischtennisabteilung hat die SpVgg erstmals seit 1994 wieder einen Vereinsjugendleiter.

„Die Zukunft hat uns früher eingeholt als wir gedacht hatten“, erklärte Bächtle bei ihrem Jahresrückblick. Auf einer Klausurtagung im September 2019 wollten Präsidium und Hauptausschuss die SpVgg neu ausrichten, nachdem Els Clausen und Birgit Schnegotzki ihren Abschied angekündigt hatten. Der Tod von Els Clausen änderte alles. „Für viele war das emotional ein Erdbeben“, erinnerte Bächtle.

Über 2000 Mitglieder

Doch trotz aller Turbulenzen konnte die neue Präsidentin einige positive Nachrichten vermelden: Vereinsaustritte gab es wegen Corona nicht. Zum 15. September hatte die SpVgg 2060 Mitglieder, davon 1086 Kinder und Jugendliche sowie 974 Erwachsene. Die größte Abteilung stellen dabei nach wie vor die Turner. 140 Trainer und Übungsleiter geben ihr Wissen weiter, rund 40 Schieds- und Wettkampfrichter sorgen für Fairness bei den Sportveranstaltungen.

Zu schaffen machte dem Verein jedoch ein Wasserschaden im Umkleidetrakt, der Reparatur- und Reinigungskosten von insgesamt fast 50 000 Euro nach sich zog. Dennoch konnte Geschäftsführer Daniel Theinl für 2019 ein positives Vereinsergebnis von rund 12 400 Euro verkünden, was 10 000 Euro über dem Vorjahr lag. „2020 wird sich jedoch einiges ändern“, prophezeite Theinl. Bürgermeister Wolfgang Faißt (Freie Wähler) ermutigte die Delegierten, in der Coronakrise nicht nachzulassen und kündigte an, dass es in diesem Jahr keine Sportlerehrung in der gewohnten Form geben werde. Und Silke Schätzle ergänzte am Ende einer von viel Beifall begleiteten Versammlung: „Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant“.