Zwei Wochen nach dem großen Brand in Perouse steht das nächste Haus in Flammen: Eine Frau wird leicht verletzt, der Schaden liegt bei mehr als 400 000 Euro.

Weil der Stadt - Es ist ein langer Arbeitstag für die Feuerwehr Weil der Stadt – und das ist noch weit untertrieben: Den ganzen Sonntag lang ist sie im Einsatz für den Weiler Fasnetsumzug. Am Montag gegen 1 Uhr nachts geht dann der Alarm los: In Münklingen steht ein Wohnhaus in Flammen. Um die 70 Feuerwehrleute rücken aus, um den Brand zu löschen und zu verhindern, dass das Feuer auf die Nachbargebäude übergreift. Eine Frau wird leicht verletzt und muss mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden.

 

Um genau 0.55 Uhr geht der Anruf bei der Rettungsleitstelle ein: Der Bewohner eines Gebäudes in der Kronenstraße bemerkt auf dem Weg nach Hause den Brand im Dachgeschoss und alarmiert den Notruf. In dem Komplex, der aus drei aneinandergrenzenden Häusern besteht, befinden sich zu dem Zeitpunkt elf Menschen. Alle können das Gebäude rechtzeitig verlassen, drei Bewohner des betroffenen Gebäudeteils werden vorsorglich vom Rettungsdienst versorgt.

„Zum Glück hatten wir fast keinen Wind mehr“

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Dachstuhl bereits in Vollbrand. Mithilfe einer sogenannten Riegelstellung gelang des ihr, die benachbarten Gebäudeteile vor einem Übergreifen des Feuers zu schützen. „Wenn Häuser so dicht beieinander stehen, ist die Gefahr immer groß, dass das Feuer übergreift, vor allem bei einem Dachstuhlbrand“, erklärt der Weiler Kommandant Jürgen Widmann. „Gott sei dank hatten wir zu der Zeit fast keinen Wind mehr, das hätte die Lage deutlich erschwert.“

Das Haus am Tag nach dem Brand. Foto: factum

Mehrere Trupps mussten mit Atemschutzmasken ausrücken, aus diesem Grund waren zusätzlich zu den Einsatzkräften aus Weil der Stadt noch drei Helfer aus Leonberg vor Ort. Diese haben einen speziellen Abrollbehälter Atemschutz, der den Wechsel der Masken und Sauerstoffflaschen erleichtert.

Die Feuerwehr konnte den Brand schnell unter Kontrolle bringen, bereits um kurz nach 2 Uhr war das Feuer gelöscht. Die Nachlöscharbeiten dauerten jedoch noch bis in die frühen Morgenstunden an, anschließend blieb noch eine Brandwache vor Ort, um letzte Glutnester zu löschen.

„Es war für die meisten ein langer Tag“

An sich schon ein aufreibender Einsatz, „vor allem für die Leute mit Atemschutz ist das schon sehr belastend“, so Widmann. „Aber es war ohnehin für die meisten schon ein langer Tag, viele waren bei der Fasnet schon im Einsatz. Manche sind vielleicht noch nicht mal im Bett gewesen, da ging es schon wieder los.“ Immerhin müssen die betreffenden Einsatzkräfte am Montag nicht zur Arbeit, damit die Ruhezeit zwischen dem Einsatz und dem Gang ins Büro gewahrt bleibt.

Das Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 400 000 Euro. Für die Polizei beginnt nun die Suche nach der Ursache für den Brand. Anders als bei dem großen Feuer in Perouse vor zwei Wochen hat die Feuerwehr hier aber keinen Ansatz, woran es gelegen haben könnte. „Das Dachgeschoss wurde zwar genutzt, war aber nicht bewohnt“, berichtet Jürgen Widmann. Demnach standen wohl ein paar Möbel darin und auch ein Computer, „ich hatte aber nicht den Eindruck, dass der Brandherd in dieser Ecke liegt“. Ansonsten gab es auch keine Elektrogeräte, die in solchen Fällen als erstes in Verdacht geraten.