Weil in Leonberg mehrfach die Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen ist, hat die Stadtverwaltung die Testpflicht in Kindertagesstätten verlängert. Es gibt kritische Stimmen, aber auch Eltern, die diese Maßnahme gutheißen.

LeonbergDie Testpflicht in Leonbergs Kindertagesstätten, die über den 30. Juni hinaus bis zum 31. Juli verlängert wurde, erhitzt weiterhin viele Gemüter. Für diesen Weg hat sich die städtische Verwaltung entschieden, weil in Leonberg die Delta-Variante des Coronavirus bereits mehrfach nachgewiesen wurde. Neben zwei Schulen ist auch eine Kita betroffen. Zudem geht die Hälfte aller Infektionen im gesamten Kreis Böblingen auf die Stadt zurück. Von insgesamt 60 Infizierten im Kreis leben 27 in Leonberg – so war der Stand Mitte der Woche, als die Entscheidung getroffen wurde. Die Inzidenz in Leonberg lag am Freitag bei 49,9. Im Kreis Böblingen liegt sie bei 8,4. -

 

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Josefa Schmid (FDP), die für die Kindergärten und das Ordnungsamt zuständige Erste Bürgermeisterin, hält die verpflichtenden Tests für sinnvoll. „Wir wollen ein Zeichen setzen und damit zeigen, dass wir die Entwicklung in Leonberg ernst nehmen. In unserer Stadt kommen zwei wesentliche Faktoren zusammen: Die verhältnismäßig hohen Fallzahlen und die Delta-Variante. Beide Punkte zusammen machen die Allgemeinverfügung zur Testpflicht in Kitas verhältnismäßig“, sagt Schmid. Die Corona-Variante „Delta“ sei auch für Kinder hoch ansteckend.

Weiterhin Testpflicht in Schulen

In Schulen könnten durch die Maskenpflicht – die derzeit nicht im Klassenzimmer sowie im Pausenhof gilt – Abstände eingehalten werden. In Kitas und Krippen sei das jedoch nicht möglich. Auch in Schulen gilt nach wie vor die Testpflicht zweimal die Woche. „Die Schulleitungen können selbst entscheiden, ob das in der Schule oder zu Hause mit einer entsprechenden Bescheinigung der Eltern passieren soll“, sagt Sebastian Küster, der Pressesprecher der Stadt.

Ein beruhigendes Gefühl

Ihr Sohn selbst war nicht erfreut über die Stäbchen in der Nase. „Deshalb haben wir uns für die zertifizierten Lolli-Tests entschieden, die super funktionieren, die wir allerdings auch selbst bezahlen, das ist es uns aber wert“, sagt die Elternbeirätin. Jessika Pfeiffer, die pädagogische Fachleiterin der evangelischen Kitas im Kirchenbezirk Leonberg, betont: „In der Funktion als Träger hat man immer eine Verantwortung für die Kinder und für die Mitarbeitenden.“

„Keine Böswilligkeit gegen die Kinder“

Man müsse aber selbstverständlich für alle Eltern und deren Meinung Verständnis haben, und „wir wissen natürlich, was das alles mit den Kindern und den Eltern macht“. Sie habe aber auch einige E-Mails von Eltern bekommen, mit der Bitte, die verpflichtenden Tests fortzuführen. „Viele sehen darin eine Sicherheit“, sagt Jessika Pfeiffer.

Für die Fortführung der Testpflicht plädiert auch die Gemeinderätin Jutta Metz (Freie Wähler). „Das ist die einzige Möglichkeit, sie zu schützen, schließlich können sie beim Spielen keine Maske tragen. Diese Maßnahme ist ja keine Böswilligkeit gegen die Kinder, sondern für deren Schutz gedacht.“