Vom 1. Dezember an sollen in der Sindelfinger Messehalle bis zu 10 000 Impfungen pro Woche möglich sein.

Kreis Böblingen - Der Kreis Böblingen möchte im Kampf gegen die Coronapandemie das vom Land vor wenigen Wochen geschlossene Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Sindelfinger Messehalle wieder öffnen. „Unser Plan ist, die Messe Sindelfingen als Kreisimpfstützpunkt zu reaktivieren. Die Test- und Impfzentren, die nach Schließung des KIZ so großartig eingesprungen sind, werden in das Gesamtkonzept integriert. Damit wollen wir eine groß angelegte, verlässliche und auch zentral gelegene Impfmöglichkeit für den Landkreis Böblingen schaffen“, gibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung bekannt.

 

„Mit der Bündelung der Ressourcen streben wir Zahlen von mindestens 7500 bis 10 000 Impfungen in jeder Woche an“, sagt Landrat Roland Bernhard. Aus dem Kreisimpfzentrum (KIZ) wird nun ein Kreisimpfstützpunkt (KIS).

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Am Freitag appellierte das Sozialministerium in einem Brief an die Landkreise, zusätzlich zu den 155 Mobilen Impfteams weitere sogenannte „regionale Impfstützpunkte“ aufzubauen. „Wir greifen auf die nochmals aufgestockten Mobilen Impfteams zu, indem wir weiteres Personal für unseren Landkreis einfordern. Ergänzend wollen wir aber auch eine verlässliche, dauerhafte Einrichtung schaffen“, so Bernhard. Damit wolle man die Versorgung durch die niedergelassene Ärzteschaft unterstützen. Derzeit ist etwa ein solches Mobiles Impfteam täglich in Leonberg in der früheren Hauptpost tätig.

Für die Besucher ändert sich wenig

Nach außen wird sich wenig ändern am früheren Kreisimpfzentrum. Intern seien die Gegebenheiten jedoch anders: Der Landkreis schließt einen Rahmenvertrag mit der Messe und stellt die Räumlichkeiten und ein Servicepaket für Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung. Dieses beinhaltet eine Infrastruktur aus Impfstraßen, Wartebereichen, Security, Einlasskontrollen und Sanitätsdienst.

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Der KIS ist offen für alle niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte, für die Test- und Impfzentren sowie für das im Kreis bestehende Netzwerk aus Ärzten und Apothekern. Auch Mobile Impfteams könnten dort impfen, soweit sie keinen anderweitigen Einsatzort haben. „Die Rahmenbedingungen sind für die Impfwilligen zweitrangig“, so Bernhard. „Wichtig ist, dass wir mit dem KIS an sieben Tagen die Woche ein großartiges Angebot für den ganzen Landkreis aufbauen wollen.“ Es gelte jetzt das Motto „Impfen, was das Zeug hält“ und jedem impfwilligen Menschen damit so schnell wie nur irgend möglich ein Impfangebot zu eröffnen.

Mobile Impfteams wird es weiterhin geben

Der KIS soll, wenn das Land das Konzept akzeptiert, schnellstmöglich an den Start gehen. Geplant ist der 1. Dezember als erster Impftag. Der Landrat betont jedoch: „Die Mobilen Impfteams, die von Tübingen aus in den Landkreis Böblingen fahren, agieren parallel. Es bleibt weiterhin beim eben gestarteten Pop-up-Zentrum in Leonberg und auch das für den 1. Dezember avisierte Pop-up-Zentrum in Herrenberg fordern wir weiterhin ein.“

Mobile Teams sollen zudem auch künftig Einsätze im Kreis fahren, ob in Alten- und Pflegeeinrichtungen, in Schulen oder im Rahmen lokaler Aktionen in Städten und Gemeinden. Man brauche auch das dezentrale Angebot und fordere gegenüber dem Land deshalb insgesamt fünf solcher Teams für den Landkreis Böblingen.

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Helfende gesucht

Sehr zu begrüßen seien auch die vielen lokalen Aktionen in den Städten und Gemeinden, heißt es weiter. „Es bedarf weiterhin aller Säulen und des gesamten Netzwerks“, sagt Landrat Roland Bernhard. Dies alles verstehe sich als Ergänzung zur Regelversorgung in den Arztpraxen, die weiterhin das Rückgrat der Impfkampagne im Landkreis bilde.

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Ein dringender Aufruf geht an alle, die sich im geplanten Kreisimpfstützpunkt einbringen wollen. Interessierte Personen können sich mit den Betreibern der Test- und Impfzentren in Verbindung setzen oder an den Landkreis wenden per Mail an m.baldino@lrabb.de.