Die Leonberger Hausarztpraxis von Nicola Nienhus ist auch eine Corona-Schwerpunktpraxis.

Leonberg - Nicola Nienhus ist Hausärztin, ihre Praxis hat die Leonbergerin in der Eltinger Straße 55. Und zu ihr können nicht nur die üblichen Patienten einer Hausarztpraxis kommen. Jeder, der vermutet, er habe Corona-Symptome, kann sich an die Praxis von Nicola Nienhus wenden. Sie hat eine eigene Abstrichstation außerhalb ihrer Räume. Diese befindet sich auf dem Gelände im Hof der ehemaligen Post an der Eltinger Straße. „Die Lage ist ideal“, erklärt die Ärztin Nicola Nienhus. „Das Gelände ist sehr weiträumig, mit vielen Parkmöglichkeiten und wir stören keine Anwohner“, zählt sie die Vorteile des Standorts auf.

 

Spezielle Sprechstunden

„Äußerst wichtig ist es, dass Personen mit Corona-Verdacht erst gar nicht in die Praxis kommen und strikt von den übrigen Patienten getrennt sind. Und das ist mit unserer Abstrichstation gewährleistet“, sagt die Leonberger Medizinerin. Das Besondere an dieser ist, dass sie in einer mobilen Sanitätsstation des DRK-Ortsvereins untergebracht ist. „Diese kommt in der Regel bei Großveranstaltungen wie etwa den Kinder- und Jugendtagen im Stadtpark oder beim Glemseck 101 zum Einsatz“, sagt David Korte. Der Leonberger FDP-Gemeinderat ist der stellvertretende Vorsitzende des örtlichen DRK-Vereins.

Weil gegenwärtig keine Großveranstaltung stattfinden, habe man sich Gedanken gemacht, wie die DRK-Ausrüstung in Corona-Zeiten nützlich verwendet werden könnte. „Wir haben auch der Ärzteschaft angeboten, die in einem Abrollcontainer eingebaute mobile Sanitätsstation, in der Notfällen versorgt werden können, als Behandlungsraum, als Besprechungszimmer oder für sonstige medizinische Zwecke zu nutzen“, sagt Korte. Nun hat sich die Möglichkeit aufgetan, daraus eine Abstrichstation für die Corona-Schwerpunktpraxis zu gestalten. „Unterstützt hat uns auch Ulrich Vonderheid als DRK-Vorsitzender und als Erster Bürgermeister von Leonberg mit dem ehemaligen Postgelände“, sagt Nicola Nienhus. „Wir haben den Praxisbetrieb angepasst“, schildert die Medizinerin. Damit der Anruf eines möglichen Corona-Infizierten nicht im Anrufalltag der Praxis untergeht, wurde die Sondernummer geschaltet: 0 71 52 / 90 35 27.

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Jeder Anrufer muss sich einer standardisierten Befragung unterziehen. Erhärtet sich der Verdacht auf Corona, nehmen die medizinischen Fachangestellten Bianca Mundt und Serena Pirri im ehemaligen Posthof einen Abstrich vor. Auch einer der drei Ärzte der digital komplett vernetzten Praxis, von denen einer immer im „Corona-Standby“ ist, empfängt den Patienten in der Abstrichstation und berät das weitere Vorgehen.

Ergebnis innerhalb von 24 Stunden

Die Abstrichstation, die nur mit einer Anmeldung in der Praxis aufgesucht werden kann, ist täglich von 9 bis 12 Uhr geöffnet oder je nach Aufkommen. „Innerhalb eines Tages bekommt der Patient einen Termin und das Labor, das die Tests macht, garantiert uns innerhalb von 24 Stunden ein Ergebnis“, versichert die Fachärztin für Innere Medizin und für Kardiologie. „Wie lange wir eine Schwerpunktpraxis bleiben und eine Abstrichstation benötigen, wissen wir nicht – wie bei vielem rund um Corona, fahren wir auf Sicht“, sagt Nicola Nienhus.

Info: Corona-Schwerpunktpraxen

Wie? Niedergelassene Haus- und Kinderärzte, HNO-Ärzte und Pneumologen können sich  bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg als Corona-Schwerpunktpraxis  registrieren. Eine solche ist eine reguläre Haus- oder Facharztpraxis, die für Infektpatienten und Corona-Verdachtsfälle spezielle Sprechstunden vorhält. Besteht ein Corona-Verdacht, gelten deutlich erweiterte Sicherheitsstandards. 


Wer? In Leonberg haben sich insgesamt fünf Praxen registrieren lassen (Nienhus, Gaber und Klein, Baartz, Leuchs, Reuchlin), dazu eine in Renningen (Schmid-Mergenthaler und Kollegen). Im Kreis Böblingen sind  insgesamt 27 Ärzte eignetragen. Auf www.kvbawue.de findet sich eine Übersicht.