Die speziell geschulten Künstler besuchen schwerkranke Menschen in Pflegeeinrichtungen jetzt virtuell.

Leonberg - Sie sind jedes Mal ein Lichtblick im Alltag des Pflegeheims der Samariterstiftung gewesen – Artischocke und Hermeline von Reibekuchen mit ihren roten Knubbelnasen. Diese ist sozusagen ihr Markenzeichen, denn Artischocke (alias Tina Speidel) und Hermeline von Reibekuchen (alias Nathalie Rex) gehören zu den rund 60 Artisten bundesweit, die es sich als „Rote Nasen“ zum Ziel gesetzt haben, Kranke und notleidende Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen und ihnen durch Humor neue Lebensenergie und Kraft zu geben.

 

Die Clowns, die in Berlin in einem Verein organisiert sind, besuchen Kinder im Krankenhaus und Pflegebedürftige in Einrichtungen, wie die der Samariterstiftung. Doch nun müssen auch die „Roten Nasen“ zuhause bleiben. Aber ihr sehnsüchtig erwarteter Besuch findet jetzt virtuell statt. Die Online-Clowns senden aus dem Homeoffice und gehen per Facebook- und Instagram-Livestream, YouTube und per Videokonferenz auf virtuelle Visite.

Besuch auf personalisierten Videos

Aufgrund der durch Covid-19 bedingten Beschränkungen dürfen die speziell weitergebildeten Künstlerinnen und Künstler zwar nicht mehr physisch auf den Kinderstationen und in Pflegeeinrichtungen anwesend sein. Doch kleine Patienten auf der Kinderonkologie der Charité oder Demenzkranke in Pflegeeinrichtungen bundesweit bekommen trotzdem Besuch von den Clowns. Personalisierte Videos auf dem „Rote-Nasen“-YouTube-Kanal, der tägliche Frühstücksclown auf Facebook und die Gute-Nacht-Visite auf Instagram sollen Zuversicht, Lachen und Hoffnung auf virtuellem Wege bringen.

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„Mit dieser virtuellen Aufmunterung wollen wir zeigen, dass die Menschen nicht alleine sind und sie weiterhin beim Gesundwerden unterstützen, auch wenn wir sie nicht live besuchen können“, begründet Reinhard Horstkotte, der künstlerischer Leiter von „Rote Nasen“, den temporären Wechsel auf Online-Formate.

Clown-Visite auf Rezept

Das sei besonders wichtig, denn in vielen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind selbst Besuche von Angehörigen stark eingeschränkt oder gar nicht möglich. Wer, wenn nicht ein Clown, könne auch jetzt noch die Herzen der Menschen berühren? Im Haus der Samariterstiftung gibt es die „Rote-Nasen“-Clowns praktisch auf Rezept – finanziert durch die Bosch-Betriebskrankenkasse. Diese fördert die Clown-Visiten als Präventionsleistung.