Größere Ausbrüche lassen den Inzidenzwert im Kreis steigen. Astrazeneca-Impfstoff steht bereit.

Kreis Böblingen - Drei größere Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen haben die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Böblingen ansteigen lassen. Lag der Wert am vergangenen Wochenende noch bei knapp unter 35 Infizierten je 100 000 Einwohner, so waren es am Freitag 50,7. Die drei betroffenen Pflegeheime befinden sich Böblingen, Darmsheim und Weil im Schönbuch, teilt das Landratsamt mit. Allein im Böblinger Pflegeheim gäbe es 90 Fälle – fast die Hälfte der aktuell 200 aktiven Infektionen. In diesem Heim habe bislang noch keine Impfung gegen das Coronavirus stattgefunden. In den anderen hat bereits die erste Impfung stattgefunden. Geplante Impftermine sind vorerst verschoben. In Darmsheim wurde zudem die britische Virusvariante nachgewiesen.

 

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Dabei kann das Landratsamt aber auch etwas Positives vermelden. Im Kreisimpfzentrum auf der Messe Sindelfingen kann jetzt neben dem Präparat von Biontech auch der Impfstoff von Astrazeneca eingesetzt werden. „Damit bewegen wir uns einen weiteren Schritt auf dem Weg zurück in die Normalität“, sagt Landrat Roland Bernhard. Dieser Impfstoff ist nur für Menschen von 18 bis 64 Jahre zugelassen.

Landrat: Astrazeneca bietet Schutz vor Ansteckung

Für die ältere Bevölkerungsgruppe liegen laut Ständiger Impfkommission nicht genügend Daten vor. Zudem zeige der Impfstoff von Astrazeneca nach bisherigem Kenntnisstand eine Wirksamkeit von 70 Prozent. „Auch wenn die Wirksamkeit von Astrazeneca damit etwas geringer als bei Biontech ausfällt, bietet er Schutz vor Ansteckung und kann schwere oder tödliche Krankheitsverläufe verhindern. Es gibt keinen Grund, den Impfstoff von Astrazeneca als zweite Wahl zu betrachten“, sagt Bernhard. Er werde sich impfen lassen, sobald er an der Reihe sei. Egal, welcher Impfstoff dann bereit steht. Angesichts des Mangels an Impfstoff und der Infektionslage bleibe keine Zeit, auf einen anderen Impfstoff zu warten.