Die Corona-Zahlen gehen auch im Enzkreis zurück. Das wirkt sich auf die Angebote des Gesundheitsamtes aus.

Enzkreis - Insgesamt drei Menschen sind am 25. Juni im Enzkreis positiv auf das Coronavirus getestet worden. Seit Beginn der Pandemie haben sich mehr als 10 000 Menschen (genau: 10 058) infiziert, davon sind 267 gestorben und 9665 genesen, meldet das Landratsamt. Während die Infektionszahlen im Enzkreis wie überall immer weiter zurückgehen, wächst die Zahl der Geimpften. Das wirkt sich auch auf den Bedarf an Schnellteststellen und die Angebote des Gesundheitsamts aus.

 

Knapp 57 500 Menschen sind über das Kreisimpfzentrum in Mönsheim mittlerweile geimpft worden – wobei hier nicht nur Menschen aus dem Enzkreis hingehen können –, etwa 47 800 direkt vor Ort, 9700 über mobile Impfteams. Gerade am Anfang waren die Zahlen der Impfungen noch recht gering. In den ersten drei Wochen nach dem Start am 22. Januar lagen sie noch im jeweils dreistelligen Bereich. Der Großteil der Injektionen lief über die mobilen Impfteams, die sich als erstes um die Menschen in Pflegeheimen und dergleichen kümmerten. Mitte Februar wurde erstmals die 1000er-Marke bei den Impfungen geknackt. Seither lag die Quote immer zwischen 2000 und 4000 Injektionen am Tag. Das Maximum waren in der Woche vom 23. Mai 4225 Impfungen.

Der Verwaltungsaufwand sinkt

Was bedeutet das für Angebote des Landratsamts wie die Infohotline? „Unser Gesundheitsamt passt seine Angebote flexibel der Nachfrage an“, sagt Sabine Burkard, die Sprecherin des Landratsamts. „Angesichts sinkender Inzidenzen und damit verbunden einem geringeren Aufwand, etwa bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung, wird auch bei uns in nächster Zeit die Zahl der ans Gesundheitsamt entsandten Bundeswehrsoldaten reduziert.“ Mitarbeiter aus anderen Ämtern oder Verwaltungsstellen gehen zurück in ihre „Stammhäuser“.

Allerdings ist der Arbeitsaufwand merklich höher, als die reine Fallzahl es vermuten lässt, erklärt Burkard. Der Grund: Bei den Antigentests, von denen es immer mehr gibt, kommen immer wieder positive Testergebnisse bei Menschen vor, die gar nicht infiziert sind, was einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeutet.

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Die Sprechzeiten der Hotline seien aktuell ebenfalls nicht mehr ganz so ausgedehnt wie noch vor ein paar Monaten, „als wir mit einem sehr starken Infektionsgeschehen zu kämpfen hatten und die Menschen natürlich verunsichert waren und viele Fragen hatten“.

Die Entwicklung bei den Teststellen ist ähnlich wie im Kreis Böblingen. „Irgendwann ist der Markt gesättigt, zumal ja im Moment infolge der sinkenden Inzidenzen auch einige Testpflichten weggefallen sind“, so Burkard. Auch in Pforzheim und im Enzkreis haben daher bereits ein paar Teststellen geschlossen.

In den Altkreiskommunen des Enzkreises gibt es derzeit noch fünf Teststellen: drei in Heimsheim und jeweils eine in Friolzheim und in Mönsheim. Wimsheim hat keine eigene Teststelle. Trotzdem gibt es in Pforzheim und in den Enzkreisgemeinden weiterhin mehr als 100 Teststellen. „Leider stimmt nicht immer die Qualität“, sagt Liyin Cai, die beim Gesundheitsamt für den Bereich Bürgertestungen zuständig ist. Immer wieder erhalte sie Beschwerden von Bürgern, dass Hygienevorgaben nicht eingehalten oder die Tests nicht ordnungsgemäß durchgeführt würden. Eine Teststelle musste das Gesundheitsamt daher sogar schließen. „Das ist aber das letzte Mittel“, betont Brigitte Joggerst, die Leiterin des Gesundheitsamts. Zunächst berate man die Betreiber und deren Mitarbeiterschaft, worauf sie achten müssen.

Nicht einwandfreie Teststationen melden

Vor diesem Hintergrund raten die beiden Expertinnen, selbst darauf zu achten, wie die Teststation arbeitet: Ist der Wartebereich groß genug? Trägt das Testpersonal Schutzausrüstung, wechselt es regelmäßig die Handschuhe und desinfiziert es die Hände? Wird der Test richtig durchgeführt? „Wer den Eindruck hat, dass nicht gut gearbeitet wird, darf sich gerne bei uns melden“, sagt Cai – am besten per E-Mail an corona-schnellteststellen@enzkreis.de.

Die Corona-Hotline des Enzkreises ist momentan von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr, Telefon 0 72 31 / 3 08 68 50, freigeschaltet. Anfragen per E-Mail an corona@enzkreis.de werden zeitnah, für gewöhnlich am selben Tag, beantwortet. Umfangreiche Informationen, unter anderem zu den Standorten der Teststellen, gibt es auf www.enzkreis.de/corona.