Der Citylauf ist Herausforderung und Reiz gleichermaßen. Auf dem langen Weg quer durch Leonberg kann einem schon mal die Puste ausgehen. Persönliche Eindrücke.

Bürotätigkeit und sportliche Aktivitäten sind nicht immer eine gute Kombination. Dennoch hat der Redakteur in all den Jahren am Laufen Gefallen gefunden. Wobei in jüngster Zeit die Bezeichnung Traben eher zutrifft. In einem gewissen Alter und nach überstandener Corona-Infektion muss man buchstäblich etwas kürzer treten.

 

Doch der Reiz, wie immer beim Citylauf mitzumachen, ist natürlich groß. Früher waren es zehn Kilometer, zwar unter Mühen, aber es hatte geklappt. Auch jetzt noch?

Als der Redakteur hört, dass Baubürgermeister Klaus Brenner, ebenfalls ein passionierter Hobbyläufer, die fünf Kilometer anpeilt, ist seine Entscheidung klar: Schongang, aber beim Lauf dabei. Die fünf Kilometer sollen es auch für ihn sein. An einem stillen Sonntag läuft er die Strecke ab, um dann dem Mitläufer Brenner zu berichten, dass das gut zu schaffen sei. Eigentlich kein Problem, früher habe man ja sogar die zehn gepackt. Beim Start beschleicht den Journalisten indes ein komisches Gefühl: Die sind alle so jung hier. Wird er am Ende doch abgeschlagen ins Ziel einlaufen? Er verdrängt diese trüben Gedanken: Startschuss!

Keine lahme Truppe

Das Umfeld legt gleich flott los. Auch der Baubürgermeister ist außer Sichtweite. Der Journalist will mithalten. Ein Fehler. Das für ihn hohe Anfangstempo schlaucht ganz gut. Doch der laufende Redakteur hat die Eltinger Fanmeile vor Augen. Vor den Augen seiner Freunde und Bekannten will er auf keinen Fall geschafft oder schlapp wirken.

Der aufbrandende Jubel und der große Zuspruch in der Carl-Schmincke-Straße geben tatsächlich neue Kraft. Ihm gelingt es sogar, einige zu überholen. Doch der Weg Richtung Altstadt ist lang. Zum Glück haben sich die Lyra, die Leo Valentinos und der Schalmeienzug der Feuerwehr längs der Strecke postiert und heizen ein. Viele Kinder und auch Ältere reichen Wasser.

Fanmeile macht Laune

Es geht halb links in die Altstadt. Am Marktplatz ist gute Stimmung. Die Leute, oft mit Biergläsern in der Hand, feuern lautstark an. Hier ist eine zweite Fanmeile im Werden, und die können die Läufer gut gebrauchen.

Am Ochsen steht Wirt Nikos und schaut seinen vorbeihechelnden Gast, den er sonst nur als Freund der griechischen Küche kennt, ungläubig an: Warum macht der das?

Der Redakteur hat sich die Grabenstraße hinunter ins Ziel geschleppt und ist nicht unter den zehn Letzten. Das ist doch was!