Raus in die Natur: Die Veranstaltung findet unter der Auflage eines strengen und umfangreichen Hygienekonzeptes an diesem Samstag statt.

Leonberg - Raus aus der Stadt – hinaus in die Natur. So lautet in diesem Jahr das Motto des Leonberger Citylaufes. Das allerdings nicht ganz freiwillig. In Corona-Zeiten ist Cheforganisator Eberhard Trinkner erst einmal froh, dass er mit seinem Team überhaupt die Genehmigung bekommen hat, die sportliche Veranstaltung an diesem Samstag, 24. Juli, auf die Beine stellen zu dürfen; unter der Auflage eines strengen und umfangreichen Hygienekonzeptes. „Das war richtig arbeitsintensiv, doch jetzt können wir sagen, bei uns herrscht völlige Kontrolle und wir haben die Regeln im Griff“, sagt Trinkner.

 

400 Teilnehmer sind gemeldet

Noch im Juni hatte er die Vorstellung gehabt, dass der Citylauf aufgrund der niedrigen Inzidenz-Werten von den zunehmenden Lockerungen hätte profitieren können. Maximal 900 Starter hätte das erarbeitete Konzept umfassen können. Eberhard Trinkner war realistisch und hatte zu diesem Zeitpunkt mit gut 600 Teilnehmern gerechnet. „Dann kamen die aktuellen Meldungen über die Delta-Variante, die sich vor allem in Leonberg ausbreitete, also war an weitere Lockerungen gar nicht mehr zu denken“, sagt Trinkner.

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Der frühe Meldeschluss zwei Wochen vor dem Citylauf ist beispielsweise ein Bestandteil des strengen Konzepts, damit die Teilnehmer noch alle Startunterlagen rechtzeitig auf dem postalischen Weg empfangen können. Allein das sorgte bei einigen Interessenten für Unverständnis. „Vor allem, weil woanders Lockerungen in Kraft traten, konnten sich das manche nicht erklären, da musste ich einige Gespräche führen“, sagt Trinkner, der aus Erfahrung weiß, dass sich „viele gar nicht so früh festlegen wollen und sich in der Regel kurz vorher anmelden.“ Letztendlich werden sich jetzt gut 400 Laufbegeisterte auf den Weg machen.

Gestartet wird in Vier-Minuten-Abständen

Coronakonform ist auch der Ablauf am Samstag. Der Modus ähnelt dem eines Sprintwettbewerbs im Biathlon. Gestartet wird zwischen 15 und 19 Uhr in Vier-Minuten-Abständen mit bis zu 15 Läufern. Bei der Anmeldung konnten sich die Teilnehmer ein Startfenster auswählen. Somit wird es keinen Massenstart geben. Start- und Zielbereich sind im Stadion des SV Leonberg/Eltingen an der Bruckenbachstraße. Beides räumlich getrennt, gekennzeichnet und abgeschrankt. Die Zeiterfassung erfolgt per Einweg-Transponder, der bereits mit den Startunterlagen versandt wurde. Ebenfalls eine Corona-Vorgabe: Die Läufer müssen ihre Hände vor dem Start und später im Zielbereich desinfizieren.

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Zur Wahl stehen eine Fünf- oder eine Zehn-Kilometer-Strecke. Die kürzere Strecke verläuft ausschließlich in der Glemsaue, der längere Kurs führt in den hügeligen Wald östlich von Leonberg. Umkleide- und Duschmöglichkeiten stehen nicht zur Verfügung, es gibt keine Bewirtung, kein Rahmenprogramm und auch keine Siegerehrung. Dennoch sind Preise ausgelobt: für die jeweils ersten drei der Gesamtwertung, der Altersklassenwertung und für die drei schnellsten Mannschaften.

Soziales Engagement und Inklusion

Ein großes Anliegen der Citylauf-Organisatoren sind soziales Engagement, Toleranz und Inklusion. Seit der ersten Auflage im Jahr 2010 spendet das Team erwirtschaftete Überschüsse ausschließlich an Leonberger Vereine, Organisationen und Einrichtungen, die bestimmte Kriterien – zumindest in einem Bereich – erfüllen. Diese sollten den Sport fördern oder Jugendarbeit leisten. Sie sollten Mitmenschen unterstützen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Oder sie sollten Beiträge zum Schutz der Umwelt leisten.

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Das Citylauf-Team ist stets auf viele Helfer und Förderer angewiesen, damit eine Veranstaltung in dieser Größe überhaupt gestemmt werden kann. Dankbar nehmen sie auch die Hilfe des muslimischen Ahmadiyya Gemeindevereins an, der in der Stadt die Werbe-Plakate aufhängt und sie nach der Veranstaltung wieder abnimmt.

Seit sechs Jahren sind die Mitarbeiter des Treffpunktcafés B 21 dabei, organisieren – vorausgesetzt die Strecke verläuft durch die Stadt – an der Ecke Hindenburg- und Bismarckstraße eine Fanmeile oder werden als Streckenposten eingeteilt. Schüler der Karl-Georg-Haldenwandschule starten seit ein paar Jahren regelmäßig beim Citylauf. „Uns ist wichtig, dass sie integriert werden, daher gibt es keinen gesonderten Lauf für Menschen mit Behinderung“, sagt Trinkner.

Und das Serviceteam der Lebenshilfe ist auch jetzt am Samstag dabei, verteilt im Zieleinlauf – selbstverständlich nach Corona-Regeln – die kleinen Teilnehmergeschenke an die Finisher.

Regeln beim Citylauf

Abstand
Ein Start ist nur in einem gebuchten Zeitfenster gewährleistet. Im Startbereich (und auf der Strecke) ist es keine Pflicht, Mund-/Nasenmaske zu tragen, allerdings muss strikt auf den Abstand zu anderen Personen geachtet werden. Die am Boden markierte Startposition ist zügig einzunehmen.

Rechtslaufgebot
Auf der gesamten Strecke gilt „Rechtslaufgebot“. Der Anfang und das Ende von zwei kurzen Abschnitten mit „Begegnungsverkehr“ sind gekennzeichnet. Beim Überholen ist auf den Abstand von 1,5 Metern zu achten. Kurz hinter der Ziellinie liegt das Teilnahmepräsent bereit. Der Zielbereich ist so früh als möglich wieder zu verlassen.