Über 50 000 Euro kommen beim Charity Bike Cup in Heimerdingen für Kinder in Not zusammen. Die Veranstaltung ist erstmals ausgebucht.

Mittlerweile 16-mal hat der Lila Logistik Charity Bike Cup nun schon stattgefunden. Doch noch nie waren so viele Teilnehmer (1100) dabei. Und noch nie war die Spendensumme so hoch.

 

50 000-Euro-Meilenstein Seit seiner Erstauflage 2007 in Weil der Stadt hat der Charity Bike Cup bereits 568 000 Euro für Kinder in Not gesammelt. Am Montag kamen erstmals in der Historie über 50 000 Euro dazu, der genaue Betrag muss in diesen Tagen erst noch ermittelt werden. „Ein Meilenstein“, freute sich Patrick Betz vom Veranstalter Radsportakademie. Wie immer geht die Spendensumme an Star Care, also an Kinder in Not. Der gemeinnützige Verein sorgt dafür, dass die Gelder für Projekte in der Region verwendet werden. In diesem Jahr werden unter anderen der Verein Mukoviszidose, die Aktion Wunschbaum und weitere karitative Einrichtungen unterstützt.

Stundenmittel von über 40 Kilometern

Die Schnellsten Äußerst ehrgeizig unterwegs waren die Teilnehmer beim Lila Race am Morgen. Nach einer neutralisierten ersten Runde wurden noch drei weitere 19-Kilometer-Schleifen gedreht. Der größte Teil der Starter hätte im normalen Verkehrsleben jede Tempo-30-Zone meiden müssen. Die Schnellsten kamen auf einen Schnitt von über 40 Stundenkilometer. Bei den Männern siegte Jack Morrissey (Steinenbronn) vor Jörg Baumgartner (Pfinztal) und Sebastian Schäfer (Weingarten). Die Frauenkonkurrenz gewann Elena Braun (Lauf) vor Svenja Philipsen (Wenigumstadt) und Lydia El-Kareh (Tamm).

Kinder an die Macht: Einen größeren Kinderspielplatz als am Montag in Heimerdingen hat man wohl in der ganzen Region nicht gefunden. Es gab eine mobile Pumptrack, das Ditzinger Spielmobil, eine Hüpfburg und in der angegliederten Turnhalle sogar eine Zaubershow. Magisch war aber vor allem die Kinderrunde. Zusammen mit den Stars gingen die Kids auf eine Runde im Start- und Zielbereich. Fast 100 Kinder machten mit, die Kleinsten von ihnen auf dem Laufrad.

Tatort Charity Bike Cup Wenn der Charity Bike Cup ruft, kommen sie alle – selbst wenn ihnen der Gedanke an den knapp zwei Kilometer langen Anstieg „Col de Heimerdingen“ kurz vor dem Ziel den Angstschweiß auf die Stirn treibt. „Mein Fitnessstand?“ fragte Tatort-Kommissar Richy Müller – und gab die besorgniserregende Antwort gleich selbst: „Zweifelhaft.“ Er ließ es sich trotzdem nicht nehmen, sich nachmittags auf die gemütlichere Lila Tour ohne Zeitmessung zu machen. So wie auch Fußball-Weltmeister und VfB-Legende Guido Buchwald. Er bekannte vor dem Start: „Es zwickt und knirscht überall – aber für den guten Zweck geht es schon.“

Ganzjahresprojekt Der Charity Bike Cup ist ein Ein-Tages-Event. Könnte man zumindest meinen. Patrick Betz und sein Organisationsteam sollte man mit der These aber lieber nicht konfrontieren. „Am Tag nach der Veranstaltung beginnen schon die Planungen für das kommende Jahr“, sagt Betz. Zu tun gibt es genug. Von der Streckenplanung über die notwendigen Behördengänge bis hin zur Akquise der prominenten Teamkapitäne. Auch immer eine große Herausforderung: genügend Helfer für den Renntag zu finden. In Heimerdingen und an der gesamten Strecke waren insgesamt 200 Freiwillige im Einsatz. „Ohne ihre Unterstützung“, weiß Betz, „könnten wir den Laden dicht machen.“

Der nächste Bike Cup steigt in Marbach

Ortswechsel Heimerdingen und der Charity Bike Cup – das passt einfach zusammen. Trotzdem haben die Stadt Ditzingen und der Veranstalter beschlossen, dass das Rennen nur alle zwei Jahre im Strohgäu stattfindet. „Es soll etwas Besonderes bleiben“, sagt Betz. Deshalb kommt der Charity Bike Cup erst 2024 wieder nach Heimerdingen. Im kommenden Jahr wird der Start- und Zielbereich in Marbach/Neckar sein.