Mit einer durchweg positiven Bilanz ist die 13. Cello-Akademie zu Ende gegangen. Neben der Begeisterung des Publikums gab es auch vonseiten der Studierenden und der Dozierenden große Zustimmung zum Festival.

Gute Nachrichten sind dieser Tage ja eher selten. Umso schöner, wenn es gleich eine ganze Reihe davon zu vermelden gibt – alle im Hinblick auf die 13. Cello-Akademie Rutesheim, die mit dem fulminanten Abschlusskonzert am 5. November zu Ende gegangen ist. Unter anderem spielte die erst elfjährige US-Amerikanerin Ella Wimbiscus aus dem Meisterkurs von Claudio Bohórquez das Allegro aus Luigi Boccherinis Cello-Konzert in B-Dur mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim unter Leitung von Douglas Bostock und löste damit große Begeisterung aus. Die Veranstaltung war, wie auch die anderen Konzerte in der zweiten Wochenhälfte, ausverkauft, wie der Gründer und Leiter der Festivals, Matthias Trück, vermeldet. Aber auch alle anderen Veranstaltungen waren sehr gut besucht. Die Atmosphäre sei an allen Abenden großartig gewesen, auch, weil das Publikum richtig mitgegangen sei, freut er sich.

 

Ein besonderer Höhepunkt war auf jeden Fall auch das Orchesterkonzert der Dozenten mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen unter der Leitung von Ivo Hentschel am 3. November. Allein der Aufbau mit einer Unmenge an Schlagwerk war beeindruckend.

Großes Aufgebot für Werk von Krzysztof Penderecki

Das große Aufgebot wurde benötigt für Krzysztof Pendereckis Concerto grosso Nr. 1 für 3 Celli und Orchester. Gespielt wurde es in Rutesheim von den Dozenten Claudio Bohórquez, Jakob Spahn und Arto Noras. Eine Besonderheit – fast wie eine Art Familientreffen – wie Matthias Trück beschreibt. Alle drei hätten in der Vergangenheit eng mit dem 2020 verstorbenen Komponisten zusammengearbeitet. Insbesondere Arto Noras hatte eine starke Verbindung zum Komponisten und seinem Werk, hat er doch die gesamte Cello-Literatur von Penderecki eingespielt. Ursprünglich habe die Witwe von Krzysztof Penderecki kommen wollen, so Trück, doch das war dann kurzfristig nicht möglich, weil sie sich unglücklicherweise das Bein gebrochen hatte.

Als ihre Vertretung kam Cornelia Much, die Künstlerische Leiterin des „Ludwig van Beethoven Easter Festival“ in Warschau. Insgesamt, so der Festivalleiter, sei Arto Noras ist ein toller Neuzugang im Lehrenden-Team gewesen. Er lebe für die Musik und sein Instrument und übe, wie die Jungen, viele Stunden täglich. Noras verlange viel im Unterricht, doch die Studierenden wüssten das zu schätzen. Von der Cello-Akademie sei der Finne total begeistert.

Ort für gemeinsame Arbeit und Inspiration

Bei der Cello-Akademie Rutesheim ist es aber natürlich nicht nur um Kartenverkäufe gegangen, sondern um viel mehr. Schließlich begegnen sich auf dem Campus in Rutesheim hochkarätige Lehrende und Lernende aus der ganzen Welt – um miteinander zu arbeiten, sich gegenseitig zu inspirieren und um persönliche Kontakte zu knüpfen. Sowohl von Seiten der Meisterinnen und Meister als auch von den Studierenden gab es, wie Trück erzählt, sehr viele positive Rückmeldungen.

Der Jahrgang 2022 sei ungeheuer sympathisch gewesen, so die einhellige Meinung unter den Dozierenden. Die jungen Teilnehmenden seien extrem nett gewesen, hätten sehr viel angenommen und auch untereinander gut miteinander gekonnt. Das zeigte nicht zuletzt auch die rege Beteiligung beim Konzert der Akademie-Ensembles, bei dem 45 Studierende mitmachten - eine außerordentlich hohe Zahl, wie der Festivalleiter findet. Sie hätten sich außerdem gegenseitig oft in den Meisterkursen besucht.

Schwung und Begeisterung in Rutesheim

Unterm Strich, so freut sich Matthias Trück, lässt sich bestätigen, dass die Cello-Akademie Rutesheim mit ihrem besonderen Flair und ihrer Kollegialität auf jeden Fall ihren Platz unter anderen internationalen Cello-Formaten hat, wie etwa die Kronberg Academy. Große Zustimmung zum Festival hat es, wie er sagt, sowohl von Seiten der Studierenden als auch der Dozierenden gegeben, die inzwischen wieder abgereist sind. Bis das Rutesheimer Straßenbild nun wieder von wandelnden Cello-Kästen geprägt wird, wird wieder ein Jahr ins Land gehen. Doch der Schwung und die Begeisterung in Rutesheim, wo die Bevölkerung traditionell die Gäste beherbergt und rege am musikalischen Geschehen teilnimmt, bleiben auf jeden Fall – bis die nächste Cello-Akademie wieder eröffnet wird.