Die Cello-Akademie, die in diesem Jahr bereits zum elften Mal vom 27. Oktober bis 2. November ansteht, kann weiterhin einen Aufwärtstrend verzeichnen.

Rutesheim - Nach dem großen Erfolg der zehnten Ausgabe im vergangenen Jahr steht das Team der Cello-Akademie in den Startlöchern für den elften Streich. Die Veranstaltung findet dieses Mal vom 27. Oktober bis 2. November statt. Der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre ist ungebrochen, mit mehr und internationaleren Bewerbungen als je zuvor. Dass der künstlerische Leiter und Gründer der Akademie, Matthias Trück, mit seinem „Rutesheimer Weg“ richtig liegt, bestätigt auch eine andere Entwicklung: Die Cello-Akademie definiert sich nicht mehr ausschließlich als Lehr- und Konzertveranstaltung, sondern gewinnt an Profil als Produktionsfestival – mit mehreren, von den jungen Teilnehmern eigens für Rutesheim komponierten Uraufführungen.

 

Zur Zeit läuft das harte Auswahlverfahren für die begehrten Plätze in den Meisterkursen in diesem Jahr. Angesichts erneut steigender Bewerberzahlen und des hohen Niveaus der jungen Musiker gehen die Veranstalter davon aus, dass sämtliche Meisterkurse komplett ausgebucht sein werden. Die Angebote für die Teilnehmer sowie für Cello-Interessierte aus der Region werden daher entsprechend ausgebaut, beispielsweise die beliebte Musikmesse. Neben den Ständen einschlägiger Instrumentenbauer, Musikverlage und Dienstleister rund um Streichinstrumente gibt es Workshops und Präsentationen, die praktische Fertigkeiten und neue Tools vermitteln, beispielsweise über die Pflege von Saiten oder Noten-Apps.

Das Herzstück sind die öffentlichen Meisterkurse

Das Herzstück der Cello-Akademie bilden seit jeher die grundsätzlich öffentlichen klassischen Meisterkurse. Als Dozenten engagieren sich dieses Jahr Claudio Bohórquez, Danjulo Ishizaka, Sebastian Klinger, Attila Pasztor, Jens Peter Maintz und Wen-Sinn Yang – allesamt profilierte Solisten und Professoren aus den Musikhochschulen in Berlin, Dresden, Hamburg, München, Basel und Madrid. Neu dabei ist die Cello-Professorin Natalie Clein, die an der Royal Academy of Music in London lehrt und seit Kurzem auch an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Abgerundet wird das Angebot durch einen Jazz-Meisterkurs für Streicher unter der Leitung von Stephan Braun, und zwei Intensivkurse Probespiel-Training von Jakob Spahn, Erster Solocellist an der Bayerischen Staatsoper München.

In Rutesheim begegnen und inspirieren sich international renommierte Dozenten und handverlesene junge Spitzenspieler. Kein Wunder also, dass die abendlichen Konzerte während der Cello-Akademie zusammen ein Festival auf Top-niveau ergeben. Und mit dem Stuttgarter Kammerorchester konnte nicht nur ein herausragendes deutsches Kammerensemble als Festivalorchester für die sinfonischen Konzerte gewonnen werden. Mit der umjubelten Uraufführung seiner Rutesheim Rhapsody beim Abschlusskonzert im vergangenen Jahr gelang dem 13-jährigen Niederländer Thomas Prechal eine künstlerisch restlos überzeugende Initialzündung. In Zukunft fördert die Cello-Akademie übrigens die Aufführung von Eigenkompositionen der Meisterkurs-Teilnehmer. Zugleich wird das Repertoire für Cello um interessante, buchstäblich „junge“ Werke erweitert. Die Zeichen für den neuen Schwerpunkt stehen gut: Thomas Prechal, inzwischen 14, ist dieses Jahr erneut am Start, mit der Uraufführung eines eigens für Rutesheim komponierten Doppelkonzerts – und er ist nicht der einzige. Auch andere Studenten haben sich mit neuen Arrangements bekannter Werke sowie mit Eigenkompositionen für das Abschlusskonzert beworben.

Stücke werden extra für das Konzert arrangiert

Der Kurs für Cello-Orchester vom 28. Oktober bis 1. November wendet sich an Cellisten aus Deutschland und der ganzen Welt, die sich unabhängig von Alter oder Leistungsniveau in Rutesheim zusammenfinden. In einer intensiven fünftägigen Zusammenarbeit entwickeln sie ein Konzertprogramm aus Musikstücken, die exklusiv für diesen Zweck arrangiert werden und damit auch das Repertoire für Cello-Orchester erweitern. Das Gelernte wird in einem großen Abschlusskonzert mit aufwendiger Lightshow präsentiert. Die professionellen Konzertvideos begeistern auch online und haben auf Youtube schon mehr als eine halbe Million Aufrufe erzielt. Die Leitung des Cello-Orchesters Baden-Württemberg übernimmt wieder Gunther Tiedemann, ein international bekannter Cellist, Hochschuldozent und Komponist. Dank einer ausgetüftelten Probenplanung können die Kursteilnehmer auch Meisterkurse und Konzerte besuchen. Eigentlich beginnt der Kurs schon zu Hause, da die Noten plus Übungsaufgaben und Video-Tutorials im Vorfeld zugeschickt werden.