Als Teil des Projekts wolle man neue Ideen – nicht nur aus der Bürgerbeteiligung – auch ausprobieren, zum Beispiel das Verlagern von Schnittstellen. „Dass wir zum Beispiel nicht jedes Mal unsere Werkstatt extra beauftragen, sondern dass diese sich eigenständig um Dinge wie den TÜV und ähnliches kümmert.“ Herauskommen soll am Ende eine Art Blaupause für Carsharing im ländlichen Raum, erklärt Andrea Menschick. Dass also eine Kommune, die sich mit dem Thema bislang noch nicht befasst hat, etwas an die Hand bekommt, wonach sie sich richten kann. Je nach Ausgangssituation sollen dafür individuelle Empfehlungen ausgearbeitet werden: Wie geht man vor, wenn kein Verein hinter dem Carsharing steht? Oder: Welche Alternativen gibt es für kleinere Kommunen zu den aufwendigeren digitalen Buchungssystemen?
250.000 Euro wurden bewilligt
Für die Teilnahme an dem Wettbewerb rechneten Andrea Breutner und die anderen Beteiligten in etwa aus, was für die komplette Ausarbeitung eines solchen Konzepts nötig wäre – von selbst geleisteten Arbeitsstunden bis zur Beauftragung von Fachfirmen. „Wir hatten dafür leider auch nur ganz wenig Zeit.“ Am Ende standen die knapp 250 000 Euro.
„Wie viel wir davon bekommen, hängt aber vollständig davon ab, wie viel wir tatsächlich leisten“, betont Andrea Menschick. Das heißt: Über Arbeitsstunden muss genau Buch geführt werden, natürlich auch über die Beauftragung von Fachfirmen. Etwaige Unterstützung durch Ehrenamtliche aus dem Verein wird nicht bezahlt – nur die Arbeitsstunden von Andrea Menschick als freiberufliche Projektleiterin und von Andrea Schätzle, zuständig für die Bürgerbeteiligung. „Ob wir am Ende vielleicht nur die Hälfte des Geldes brauchen oder weniger, wird sich zeigen.“
Anders als bei vielen Fördertöpfen gibt es hier also kein Geld ohne Gegenleistung. Trotzdem sieht Andrea Menschick die Förderung als großen Gewinn. „Wir erhalten die Gelegenheit, mit Fachleuten zu sprechen, können einige Dinge in Ordnung bringen, zu denen man im Alltag sonst nicht kommt, und können uns überlegen, wie wir Carsharing künftig gestalten wollen. Die Zeit dafür bekommen wir geschenkt. Das ist etwas Großartiges.“