Also sollte in diesem April der verbesserte Fahrplan für Leonberg in Kraft treten. Und nicht nur das. An zentralen Haltestellen waren elektronische Anzeigetafeln geplant, die die Fahrgäste in Echtzeit über die aktuellen Verbindungen informieren. Um das besonders in der Innenstadt vorherrschende Verkehrschaos zu lindern, sollte zudem ein modernes Parkleitsystem die Autofahrer zu den freien Flächen in den Parkhäusern lenken.
Startschuss am 13. Dezember
Doch dann kam Corona, und die Nutzung von Bussen und Bahnen ging rapide zurück. Im April verschob der Gemeinderat die Einführung des optimierten Fahrplans auf den 15. Juni, den sogenannten „kleinen Fahrplanwechsel“.
Als sich immer mehr abzeichnete, dass die Pandemie das Alltagsleben noch viele Monate bestimmen wird, der Gelegenheitsverkehr war in den Bussen um 57 Prozent abgesackt, zogen die Stadträte Ende Mai die Reißleine und verschoben das Projekt um ein weiteres halbes Jahr: Das verbesserte Verkehrskonzept soll nun zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember in Kraft treten. Auch die Einführung eines Parkleitsystems wurde entsprechend verschoben.
Nicht unglücklich über die Verzögerung sind die hiesigen Busunternehmen, die sich nun in Ruhe personell und organisatorisch auf die deutlich steigenden Fahrten ab Dezember vorbereiten können.
Abwarten, wie es in den Schulen weitergeht
Politisch ist die Schleichfahrt hin zu mehr Bussen und Bahnen weitgehend unstrittig. Allein die Grünen hatten darauf gedrängt, ob denn nicht wenigstens beim Schülerverkehr mit Beginn des neuen Schuljahres im September ein besseres Angebot gemacht werden könne.
Ein Ansinnen, das im Prinzip von den anderen Fraktionen geteilt wird. Allerdings will man abwarten, wie sich der Neustart der Schule grundsätzlich darstellt. Hier gibt es bekanntermaßen unterschiedliche Prognosen der Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), der die Chancen auf einen weitgehend reibungslosen Schulbeginn äußerst skeptisch beurteilt.
Auch hängen lokale Verbesserungen im Busverkehr von der Finanzlage ab. Und die wird sich durch Corona-bedingte Steuerausfälle gewiss verschlechtern.