Für die Bürgermeisterwahl im Juli gibt es neben den drei bekannten Kandidaten noch eine Überraschung.

Am 3. Juli treten die Weissacher an die Wahlurne – welche Namen auf den Stimmzetteln auftauchen, steht nun endgültig fest. Anfang der Woche lief die Bewerberfrist ab, der Wahlausschuss hat die bis dahin eingegangenen Bewerbungen nun abgenickt. Offiziell für das Amt des Rathauschefs in Weissach kandidieren werden, in dieser Reihenfolge auf dem Stimmzettel, Helmut Epple, Pierre Michael, Jens Millow und Ralf Ulrich.

 

Während der Bewerbungsphase hatte es zudem eine fünfte Bewerbung gegeben, die jedoch kurz darauf wieder zurückgezogen wurde. Alle vier vorliegenden Bewerbungen seien form- und fristgerecht beim Vorsitzenden des Gemeindewahlausschusses eingegangen. Bei keinem Bewerber lägen Hinderungsgründe vor, sodass alle Bewerber am Dienstag vom Wahlausschuss für die Bürgermeisterwahl zugelassen wurden.

Vereine wollen mehr Unterstützung

Auf die restlichen dreieinhalb Wochen Wahlkampf bis zum Stichtag Anfang Juli blicken die Kandidaten größtenteils zuversichtlich. „Es ist eine sehr spannende und aufregende Zeit“, beschreibt Pierre Michael die vergangenen Wochen. Michael, der Gymnasiallehrer in Leonberg ist, sitzt aktuell für die Grünen im Gemeinderat. Die Bürgermeisterwahl sei aber noch einmal ganz anders als die Kommunalwahl. Bereichernd sei diese Erfahrung – egal, mit welchem Ergebnis die Wahl ende.

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In seiner Tätigkeit im Gemeinderat und im Gespräch mit den Bürgern habe Michael bisher besonders die Unzufriedenheit über das fehlende Miteinander in der Strudelbach-Gemeinde wahrgenommen. Und auch viele Vereine würden über die fehlende Unterstützung, besonders im Zuge der Coronakrise, klagen. „Da sehen viele Bürger ein Defizit“, sagt Michael.

Jens Millow will gutes Team im Rathaus

Von ähnlichen Rückmeldungen aus der Bürgerschaft berichtet auch Jens Millow, der aktuell als Haupt- und Ordnungsamtsleiter in Löchgau tätig ist. „Die Vereine wünschen sich mehr Unterstützung“, sagt er. Wie sein Konkurrent Michael setzt er deshalb im Moment auch auf den Austausch mit den Vereinen. Auch beklagen würden die Bürger, dass im Rathaus aktuell einige Stellen unbesetzt sind und Auskunft oft erst nach Rückfrage gegeben wird. Hier müsse Abhilfe geschaffen werden. „Ohne ein gutes Team kann man für die Gemeinde wenig reißen“, sagt Millow.

Epple darf trotz Vorstrafen

Außerdem für die Wahl beworben hat sich Ralf Ulrich, Jahrgang 1964, der als selbstständiger Gartenbaumeister in Weissach tätig ist. Er ergänzt die Liste der drei bereits bekannten Anwärter. Die Bewerbung von Helmut Epple, der bereits bei einigen Bürgermeisterwahlen im Altkreis und zuletzt 2020 in Weil der Stadt kandidiert hatte, wurde ebenfalls vom Gemeindewahlausschuss zugelassen. In den vergangenen Jahren musste Epple unter anderem wegen Beleidigung und Körperverletzung vor Gericht. Zuletzt hatte ihn ein Richter des Amtsgerichtes in Leonberg wegen Hausfriedensbruch zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt. Weil Epple jedoch in Berufung ging und das Urteil deshalb noch nicht rechtskräftig ist, wurde seine Kandidatur in Weissach zugelassen.