Am 16. August ist der zweite Wahlgang. Außer Jürgen Katz hat nun auch FDP-Mann Alexander Schopf hingeworfen. Sieben Kandidaten verbleiben.

Weil der Stadt - Die Auswahl bei der Bürgermeisterwahl in Weil der Stadt bleibt groß: Sieben Kandidaten treten beim zweiten Wahlgang am Sonntag, 16. August, an. Viele Bürger dürften trotzdem enttäuscht sein. Denn der Kandidat mit den zweitmeisten Stimmen, Jürgen Katz (37,7 Prozent), hatte seinen Rückzug bereits im Vorfeld angekündigt. Und auch Alexander Schopf, der mit 6,15 Prozent immerhin auf dem vierten Platz der Stimmzahlen landete, hat seine Kandidatur zurückgezogen. Das wurde beim Wahlausschuss am Mittwochabend bekannt gegeben.

 

Zur Wahl steht weiterhin Christian Walter, beim ersten Wahlgang Stimmkönig mit 47,2 Prozent, der die verbleibende Konkurrenz wohl wenig zu fürchten braucht. Die weiteren Kandidaten sind: Ralf Boppel(6,4 Prozent im ersten Wahlgang), in Weil der Stadt bekannt unter anderem durch seine Tätigkeit als Stadtführer, Silvia De Benedictis (1,9 Prozent im ersten Wahlgang) sowie Uwe Laich, Helmut Epple, Michael Ohm und Ulrich Raisch. Alle vier erhielten im ersten Wahlgang weniger als ein halbes Prozent der Stimmen. Theoretisch hätten sich für den zweiten Wahlgang sogar noch weitere Bewerber anmelden können, die im ersten Wahlgang gar nicht angetreten sind. Doch es bleibt bei den bereits bekannten Kandidaten.

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Christian Walter, der von den Grünen unterstützt wird, war der große Sieger des Wahlabends am 2. August. Gleich im ersten Anlauf kam der Gymnasiallehrer und Stuttgarter Gemeinderat, der in den vergangenen Wochen intensiven Wahlkampf in der Stadt betrieben hat, auf knapp 50 Prozent aller abgegebenen Stimmen – und das bei einer Konkurrenz von acht weiteren Bewerbern. Für das Amt des Bürgermeisters reichte es allerdings nicht aus. Denn im ersten Wahlgang bedarf es einer absoluten Mehrheit. Das heißt: Mindestens 50 Prozent der Wähler hätten ihre Stimme Christian Walter geben müssen. So aber müssen die Kandidaten am 16. August noch einmal bangen. Hier ist übrigens keine absolute Mehrheit mehr erforderlich. Der Kandidat mit den meisten Stimmen wird Bürgermeister.

Viele hatten im Vorfeld mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen der zwei Kandidaten Walter und Katz gerechnet. So eng lagen die beiden am Ende aber gar nicht beieinander, beide trennten rund 800 Stimmen, knapp zehn Prozent. Vor allem Jürgen Katz zeigte sich von diesem Ergebnis sehr enttäuscht. Enttäuscht nicht nur von den fehlenden Wählerstimmen, sondern ebenso vom Verhalten des Gemeinderats. Nur eine Fraktion, die der Freien Wähler, hatte ihn als Kandidaten unterstützt. Die FDP hatte mit Alexander Schopfeinen eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt, die Grünen Christian Walter. SPD und CDU gaben keinerlei Empfehlung ab. Jürgen Katz nahm das auch als eine Rückmeldung für seine Bilanz als Erster Beigeordneter. Ob er der Stadt als solcher nach der Wahl erhalten bleibt, ließ er zunächst offen.

Die Stadt rät zur Briefwahl

Vom Ablauf funktioniert der zweite Wahlgang wie der erste. Es kann am 16. August direkt im Wahllokal gewählt werden oder per Briefwahl. Die Bürger bekommen ihre Unterlagen automatisch von der Stadt zugeschickt, die Briefwahl muss nicht extra beantragt werden. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Infektionsrisiken empfiehlt die Stadt sogar, die Stimme diesmal per Briefwahl abzugeben.

Dass beide Wahlgänge mitten in die Sommerferien und damit in die Urlaubszeit fallen, stieß zum Teil auf Kritik. Reisende konnten sich auf Anfrage ihre Briefwahlunterlagen allerdings an den Urlaubsort schicken lassen – sogar ins Ausland. Wer jetzt noch zu Hause ist, kann darauf aber wohl verzichten. Denn die Unterlagen sollen bereits am Freitag verschickt werden und spätestens am Sonntag bei den Bürgern ankommen.