Alle Wähler bekommen wieder Briefwahlunterlagen zugestellt – auch ins Ausland. Der Ferien-Termin wird kritisiert.

Weil der Stadt - Auch für den zweiten Wahlgang verschickt die Stadtverwaltung von sich aus die Briefwahl-Unterlagen an alle Bürger. Wer Briefwahl machen möchte, muss dies also nicht vorher beantragen. Das wurde auch schon am vergangenen Sonntag so gehandhabt. „Um das Infektionsrisiko durch die Anwesenheit von vielen Personen im Wahllokal zu minimieren, empfehlen wir, die Stimme im Wege der Briefwahl abzugeben“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

 

Lesen Sie hier: Es gibt keinen klaren Sieger

Der Zeitplan steht auch schon. Bis Mittwoch, 5. August, 18 Uhr, können Bewerber ihre Kandidatur zurückziehen. Theoretisch können auch noch Menschen ihren Hut in den Ring werfen, die sich am vergangenen Sonntag gar nicht beworben hatten. Am Mittwoch um 19 Uhr tagt der Wahlausschuss und lässt die Kandidaten zu. Am Donnerstag druckt dann eine örtliche Druckerei die Stimmzettel. „Die ersten Briefwahlunterlagen können dann bereits im Laufe des Freitags versendet werden“, sagt Jessica Dengel vom Hauptamt. Bis Sonntag sollten alle Wähler die Unterlagen zuhause haben.

Wichtig für alle Urlauber: Die Stadtverwaltung schickt die Unterlagen auch an den Urlaubsort – sogar ins Ausland. „Dabei wägen wir je nach Land ab“, sagt Dengel. Wenn es sich um ein Übersee-Land handele, sei die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass der Wähler den Brief noch rechtzeitig zurückschicken kann. Bis Sonntag, 16. August, 18 Uhr, müssen die Briefe nämlich im Briefkasten in einem der Weiler Rathäuser liegen.

„Ich sehe mich meines Wahlrechts beraubt“

Dass die Bürgermeisterwahl mitten in den Ferien stattfindet, stößt zum Teil auf Kritik. „Ob die Unterlagen rechtzeitig am Urlaubsort ankommen, ist fraglich“, schreibt uns unsere Leserin Britta Zudrop. „Ich persönlich sehe mich meines Wahlrechts beraubt.“ Die Wahl wäre auch noch im September möglich gewesen. Der Gemeinderat hatte sich aber mit großer Mehrheit für die beiden August-Termine entschieden. „Wir wollten keinen Wahlkampf in den Ferien“, sagt Bürgermeister Thilo Schreiber zu der Kritik. „Ich selbst hatte vor acht Jahren sehr schlechte Erfahrungen gemacht, den Wahlkampf mitten in den Ferien zu machen.“ Er verweist auf die Möglichkeit der Briefwahl. Wer nicht zuhause ist, kann eine andere Adresse nennen, auch im Ausland: Per Mail an wahl2020@weil-der-stadt.de oder beim Bürgeramt (Kapuzinerberg 14).