Einen klaren Favoriten gibt es nicht, dafür ein spannendes Duell zwischen dem amtierenden Beigeordneten Jürgen Katz und Christian Walter, bislang Lehrer und Stadtrat in Stuttgart. Katz, von den Freien Wählern unterstützt, verwies auf seine Erfahrungen und Weichenstellungen, die er in seinen vergangenen zwei Jahren in Weil der Stadt für die Lösung all der Probleme getätigt habe. Durchaus pointiert ging er dabei zuletzt auf Konfrontation: „Wer zwanzig Jahre Berufserfahrung als Stadtentwickler mitbringen soll, dazu geballte Führungserfahrung als Geschäftsführer und Beigeordneter, der muss älter und reifer als 30 Jahre sein.“
Duell Katz/Walter
Das ging gegen Christian Walter, 30 Jahre alt und von den Grünen unterstützt. Frischer Wind und den neutralen Blick von außen waren sein Angebot. Eine langfristige Perspektive, die er in zwei Amtsperioden würde umsetzen können – mindestens. „Herzlich und offen bin ich in Weil der Stadt empfangen worden“, berichtet Walter. „Eine große Lust ist spürbar, dass jemand von außen kommt.“
Am Sonntag nun ist Wahl, wobei viele Weil der Städter schon gewählt haben. Es ist ein Urnengang in Corona-Zeiten, die Stadtverwaltung hatte deshalb die Briefwahlunterlagen schon prophylaktisch an alle Wähler versandt und die Wähler aufgerufen, diese zu nutzen. Bis Freitag sind 5200 Briefe eingegangen, berichtet die Wahlorganisatorin Nina Weik: „Wobei heute und am Sonntag sicherlich noch einiges dazukommt.“ Zudem wurde die Zahl der Wahlhelfer, die die Briefwahl auszählen, verdoppelt.
Es verspricht also ein ruhiger Sonntag in den Wahllokalen zu werden. Zeit für die Kandidaten, durchzuatmen. „Ich werde am Sonntag Sport machen, um den Kopf frei zu bekommen“, sagt Christian Walter. Und Jürgen Katz nutzt die freien Minuten für einen Besuch bei seinen Eltern in Freudenstadt.