So dick wie ein Oberarm
Um welche Leistung es dabei geht, wird deutlich, wenn eine wenige Millimeter dicke 100-GB-Leitung etwa 2000 Kupferdrähte ersetzt. „Die haben zusammen die Dicke eines kräftigen männlichen Oberarms“, erläutert Volker Ackermann. Wer jetzt bestellt habe, bekomme den Anschluss kostenlos und auch zügig.
„Später Einzelanschlüsse zu legen, kostet nicht nur Geld, es ist auch mit erheblichem logistischen Aufwand für die Firmen verbunden“, weiß der Telekom-Fachmann. Die seien in der Regel alle gut ausgelastet und würden es dankend ablehnen, wenn es mal heißt, da einen Anschluss oder dort zwei zu verlegen. Selbst 85 Anschlüsse für Leonberg sei eine geringe Anzahl. „Im Jahr 2018 haben wir mit P.O. in Bruchsal und Umgebung 2000 Anschlüsse für 2500 Haushalte gelegt“, macht Ackermann deutlich, um welche Arbeitsvolumen es anderwärts geht.
„Dieses Angebot nicht zu nutzen, wäre unverantwortlich gewesen“, sagt Rolf Wessinger von Wessinger Grund. Der Besitzer der Gewerbeimmobilie Hertichstraße 10 lässt auch andere Häuser der Firma ans Glasfasernetz anbinden. „Das wertet sie nicht nur auf, sondern das ist auch die Zukunftstechnologie“, ist der Geschäftsmann überzeugt.
„Vollgas für Vollglas“
Der Ausbau in Leonberg ist ein Ergebnis der Kooperation der Gigabit Region Stuttgart mit der Telekom. Die hat die Initiative „Vollgas für Vollglas“ laufen, um den Glasfaserausbau in Gewerbegebieten voranzutreiben. Das Augenmerk des regionalen Gigabitprojektes liegt auf dem partnerschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes. Außerdem ist geplant, ein 5G-Netz aufzubauen. Der Vertrag ist in dieser Dimension deutschlandweit einmalig.
Das Ausbaugebiet umfasst derzeit 174 Kommunen mit der Landeshauptstadt Stuttgart und den fünf benachbarten Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg, Rems-Murr, Göppingen und Esslingen. In dem Ballungsraum leben rund 2,8 Millionen Menschen. Etwa 140 000 Unternehmen sind hier angesiedelt.