Foto: factum/Granville
Das ist eine Ironie des Schicksals. Denn das städtische Flüchtlingsgebäude im Weil der Städter Industriegebiet in der Benzstraße hatte ebenfalls gebrannt. Damals, im April 2017, war es der Landkreis Böblingen, der seine Hilfe angeboten hatte und den Blannentalhof – zu jener Zeit noch unter der Regie des Landkreises – der Stadt zur Verfügung stellte. Seitdem wurde das Gebäude in der Benzstraße saniert, seit Jahresbeginn ist es nun fertig. Nun bietet es den bisherigen Merklinger Bewohnern ein Dach über dem Kopf. Wie es am Blannentalhof nun weitergeht, konnte am Donnerstag noch niemand sagen.

Besitzer der Container ist noch immer das Böblinger Landratsamt. „Unsere Mitarbeiter sind vor Ort“, berichtet die dortige Sprecherin. Zumindest das obere Stockwerk der Container-Anlage ist wahrscheinlich nicht mehr zu retten, vermutet der Weil der Städter Beigeordnete Jürgen Katz bereits jetzt.

Mit dem Brand von Mittwochnacht erreicht die Einsatz-Serie der Weil der Städter Polizei einen traurigen Höhepunkt. Allein 16 Mal wurden die Kameraden in den Blannentalhof gerufen, es waren zumeist Fehlalarme. Einer habe zum Beispiel den Alarmknopf gedrückt, weil er seinen Schlüssel vergessen hatte. „Erst vor zwei Wochen hatten wir mit dem Ordnungsamt, dem Stadtbrandmeister und dem Bauhof besprochen, wie wir dem Problem begegnen“, sagt Jürgen Katz. Auf die Frage, ob sich die Stadt genügend um die Bewohner gekümmert habe, antwortet er mit einem klaren Ja. Security sei vor Ort. „Aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt“, erklärt der Beigeordnete. „Die Befugnisse der Öffentlichkeit enden auch in solchen Einrichtungen an der Zimmertüre.“