Was passiert in der Vergärungsanlage des Kreises am Frauenkreuz?

Leonberg - 1994 wurde in Leonberg ein Kompostwerk auf dem Gelände der früheren Erddeponie am Frauenkreuz bei Warmbronn eingeweiht. 2004 wurde dieser Standort zur Vergärungsanlage umgebaut. (Dort ist am Mittwochmorgen ein Feuer ausgebrochen.) Im vergangenen Jahr wurden 38 000 Tonnen Bioabfälle aus dem gesamten Kreis Böblingen hier verarbeitet.

 

Durch die Verbrennung der dabei entstehenden Gase wurden 6899 Megawattstunden Strom erzeugt. Das entspricht einem Bedarf von 6000 Menschen für ein Jahr. Die Wärme, die bei der Vergärung entsteht, wurde ebenfalls genutzt.

1700 Menschen werden versorgt

Hier wurden 8500 Megawattstunden verzeichnet, was einem Verbrauch von 1700 Menschen während eines Jahres entspricht. Strom und Wärme wurden vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises teils selbst genutzt, teils in die Netze eingespeist.

Erst im Juni hatten die Kreise Böblingen und Esslingen, die schon seit 1994 bei der Kompostierung zusammenarbeiten, die Gründung einer Bioabfallverwertungs GmbH vereinbart. Täglich 100 Tonnen Bioabfall sollen im Zuge der kreisübergreifenden Kooperation von den Fildern nach Leonberg gebracht werden.

Um die Kapazitäten am Frauenkreuz zu erhöhen, plante Wolfgang Bagin, der Chef des Abfallwirtschaftsbetriebes, einen zweiten Turm zur Fermentierung und eine erweiterte Gasverarbeitung. Insgesamt sollten zehn Millionen Euro investiert werden. Diese Summe wird nun bei Weitem nicht reichen, um die Vergärungsanlage wieder in Gang zu bringen.