Die Arbeiten der vier Architektenbüros für das Bosch-Gelände werden in einer Ausstellung gezeigt.

Rutesheim - Wie kann das Bosch-Gelände in Zukunft aussehen? Eine Antwort darauf gibt die Ausstellung, die am heutigen Dienstag, 7. Mai, um 19 Uhr im Rutesheimer Rathaus eröffnet wird.

 

Die Arbeit des Architekturbüros Hähnig und Gemmeke aus Tübingen ist einstimmig zum Sieger des städtebaulichen Wettbewerbes für das Gelände gekürt worden. Die mit Vertretern der Stadt, der Firma Bosch sowie externen Architekten besetzte Jury unter Vorsitz von Christina Simon-Philipp, Architektin, Stadtplanerin und Dozentin an der Universität Stuttgart, attestierte dem Entwurf eine sehr gute Umsetzung der in der Ausschreibung formulierten Anforderungen. Vier Büros hatten den Auftrag zu planen. Zwei hat die Stadt, darunter den Sieger, und zwei hat Bosch ausgesucht.

„Es ist gut, dass in der Stadt etwas passiert, denn wird brauchen dringend neuen Wohnraum, und das lässt sich hier verwirklichen“, sagt die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Besonders freue sie, dass das in gutem Einvernehmen mit Bosch über die Bühne gehe, sagt die Rathauschefin.

Bürgerbeteiligung ist eingeflossen

Auch die Ergebnisse der im Vorfeld durchgeführten Bürgerbeteiligung seien umfassend in das Konzept des Siegerentwurfs eingeflossen. Nach Einschätzung der Jury nehme dieser konsequent bestehende Straßen, Wege und Achsen auf. Die geplante Wohnstraße etwa nehme einen Bezug zur Richard-Wagner-Straße, in der Verlängerung befindet sich die Römerstraße. In der Mitte des Quartiers entstehe ein Platz mit urbanem Charakter. Von hier aus gibt es, jenseits der Robert-Bosch-Straße, eine Fuß- und Radwegeverbindung zum Schulzentrum. In Nord-Süd-Richtung verlaufende Schulwege erhielten neue Qualitäten. Der Quartiers-Platz lade aufgrund seiner Lage und Größe zum Verweilen ein. Die Ansiedlung von kleinen Geschäften mit einer Vielfalt an Nutzungsformen sei hier gut vorstellbar. Die Anordnung der Baukörper verspreche einen guten Wohnkomfort und ein qualitätsvolles Wohnumfeld. Im Bereich der Geschosswohnungsbauten würden klar definierte, städtebaulich gefasste Innenhöfe gebildet, die einen großen Wohnwert eröffneten und die Bildung von Nachbarschaften ermöglichten. Zur bestehenden Bebauung im Westen werde durch eine niedrigere Bebauung ein sehr guter Übergang geschaffen. Insgesamt sei eine sensible Vernetzung mit dem Bestand festzustellen.

Nachverdichtung im Bereich Römerstraße

Der Eingang des neuen Quartiers wird an der Ecke Robert-Bosch-Straße/Bahnhofstraße mit einem fünfgeschossigen Bau klar gekennzeichnet. Zusätzlich soll es eine Nachverdichtung im Bereich Römerstraße geben. Die Erschließung des Quartiers ist durch Wohn- und Spielstraßen und durch die Lage der Hauszugänge gelöst. Das Quartier soll weitgehend autofrei sein.

Der Entwurf biete gute Voraussetzungen, auch umgesetzt zu werden, befindet die Jury. Sowohl die Gebäudeformen, die Flächeneinteilung und Dichte als auch der Anteil von öffentlichen Spiel- und Aufenthaltsflächen seien wirtschaftlich. Das Quartier könne – bei einer späteren, architektonisch nicht beliebigen Bebauung – eine eigenständige Identität entfalten. Zukunftsweisende Mobilitäts-, Energie- und Wohnkonzepte sollen nun als nächster Schritt erarbeitet werden.

Ausstellung
Die im Wettbewerb vorgestellten Arbeiten, also der Siegerentwurf und die drei anderen Vorschläge, werden bis zum 29. Mai im Rathaus ausgestellt.