Die Schützengilde Ditzingen muss zurück in die Zweite Liga.

Ditzingen - Die Schützengilde Ditzingen und die Bundesliga – das passt derzeit nicht ganz zusammen. Am vierten und letzten Wettkampftag reichten drei Punkte nicht, um noch den Klassenerhalt sicher zu stellen. Nach ihrem Aufstieg im Jahr 2017 hätte die Mannschaft schon in der Vorsaison postwendend wieder zurück gemusst in die Zweite Liga. Wegen des Rückzugs der SSG Vogel Östringen war jedoch ein Platz in der höchsten nationalen Liga frei geworden. Doch auch im zweiten Anlauf verpassten es die Ditzinger, sich auf sportlichem Wege erneut zu qualifizieren.

 

Nachdem die SGi Ditzingen im vergangenen Jahr nur wegen der schlechteren Satzdifferenz auf einem Abstiegsplatz gelandet war, ging es diesmal ähnlich knapp zu. Zwei Punkte mehr auf der Habenseite, und es hätte gereicht. In Welzheim traf der Club in dem Achterfeld zunächst gegen die vier Erstplatzierten aus Ebersberg, Tacherting, Welzheim und Villingen-Schwenningen. Trotz hoher Ringzahlen blieb das Trio Jonathan Vetter, Udo Weyhersmüller, Simon Höntsch ohne Zählbares.

Kommt der letzte Pfeil zu spät?

Die Ausgangslage vor den verbleibenden drei Duellen: Fünf Zähler mussten her, um drinzubleiben. Für Höntsch trat nun Routinier Michael Kohl an. Gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn BS Neumarkt sprang ein 5:5 heraus. Die Chancen blieben gewahrt. Gegen TS Bayreuth lagen die Ditzinger dann schon mit 4:0 vorne, verpassten aber die noch nötigen weiteren zwei Punkte. Eine strittige Entscheidung kostete die Schützengilde den möglichen Sieg. Der Kampfrichter griff nicht ein, als der letzte Bayreuther Pfeil des dritten Satzes vermeintlich erst nach der Schlusssirene die Sehne des Bogens verließ. Statt das Match mit 6:0 zu beenden unterlag Ditzingen noch mit 4:6. Jeweils drei Schützen müssen innerhalb von zwei Minuten je zwei Pfeile abschießen. Die Ringzahl wird addiert, für den höheren Wert gibt es zwei Punkte. Das anschließende 6:0 gegen das Schlusslicht 1. Münchner BSC reichte nicht mehr, um den Abstieg abzuwenden.

Die schwierige Ausgangslage hatte sich das Team von Trainerin Antje Hoffmann am dritten Wettkampftag selbst eingebrockt. Nach jeweils vier Punkten in den ersten beiden Runden, ging die Mannschaft in allen sieben Vergleichen leer aus.

Ditzingen will seiner Linie treu bleiben

„Das Niveau in der Bundesliga war in dieser Saison enorm hoch. Wenn man 57 oder 58 von möglichen 60 Ringen geschossen hat – das sind dann zwei Neuner und der Rest Zehner –, dann hat das oftmals nicht für zwei Punkte gereicht“, sagt Michael Kohl. Eine Entwicklung, die er nicht zuletzt daran festmacht, dass die Konkurrenz Nationalkader-Schützen oder ausländische Spitzenkräfte in ihren Reihen hat. Ditzingen will deshalb aber nicht von seiner Linie abgehen und weiter auf die Kräfte aus dem eigenen Lager setzen. Ob das Team so zusammenbleibt, ist noch offen. Bei Vincent Berg hängt der Verbleib vom noch nicht feststehenden Studienort ab, Youngster Jonathan Vetter strebt die Qualifikation für die olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio an und richtet darauf alles aus. Kohl, Weyhersmüller, Höntsch und Severin Ludmann, der in dieser Saison wegen Schulterproblemen passen musste, stehen für den Start in der Zweiten Liga voraussichtlich zur Verfügung.