Monika Frese ist die neue Leiterin der Realschule Renningen. Dem Gebäude steht eine große Sanierung und Erweiterung bevor.

In der Umgebung von Leonberg ist Monika Frese keine Unbekannte. 16 Jahre lang war sie Lehrerin in der Ludwig-Uhland-Schule in Heimsheim. Nach mehreren Jahren als stellvertretende Rektorin in Ludwigsburg ist sie nun die Schulleiterin der Realschule Renningen. Der Ausbau der Berufsvorbereitung und die Stärkung der schuleigenen Profile liegen ihr besonders am Herzen. Eine weitere Herausforderung erwartete sie direkt zu ihrem Start kurz vor den Ferien: die anstehende Großbaustelle zur Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes.

 

Monika Frese (50) hat nach ihrem Abitur Englisch, Französisch und Geschichte studiert mit dem Ziel, Lehrerin zu werden. Ihren Vorbereitungsdienst absolvierte sie in Heimsheim, wo sie direkt anschließend ihre pädagogische Laufbahn begann. „Ich habe dort sehr gute Erfahrungen gemacht, sonst wäre ich nicht so lange geblieben“, erzählt sie. Vor allem der Schulverband sei ihr positiv in Erinnerung geblieben, die tollen Kollegen und die großartige Schülerschaft.

„Renningen hat mir direkt zugesagt“

Im Laufe der Jahre entstand jedoch der Wunsch, auch andere Bereiche kennenzulernen, die über den normalen Unterricht hinausgehen. „In Heimsheim bekam ich viele Gelegenheiten, mich im pädagogischen Sinn auszuprobieren.“ Bei der Einführung der Kompetenzanalyse an Schulen beispielsweise ließ sie sich beim Kultusministerium fortbilden, um danach wiederum andere Kolleginnen und Kollegen weiterbilden zu können. „Das alles hat mich in meinem Ziel bestärkt, mich weiterzuentwickeln und in die Schulleitung gehen zu wollen.“ An einer Ludwigsburger Realschule bewarb sie sich schließlich als Konrektorin und blieb dort sieben Jahre lang. Als ihr die Zeit reif schien, auf den Rektorenposten zu wechseln, erschien die Anzeige von Renningen. „Das hat mir direkt zugesagt“, erzählt Monika Frese. „Dort gab es vertraute, gewachsene Strukturen, wie ich sie schon aus meiner Zeit in Heimsheim kannte.“

Am Schulzentrum sind alle vernetzt

Aus Ludwigsburg wiederum kannte sie das System eines Bildungscampus, bei dem sich mehrere Schulformen am selben Standort befinden und deren Leiter untereinander vernetzt sind. Im Fall von Renningen sind das das Gymnasium, die Realschule sowie die Grund- und Werkrealschule. „Es freut mich, dass wir uns hier so gut austauschen können und kurze Wege haben.“

Was die bauliche Situation angeht, hätte sie sich durchaus einen schöneren Einstand vorstellen können. Denn die Realschule muss aufwendig saniert werden – in den Wänden wurde Asbest gefunden – und benötigt zudem eine Erweiterung wegen der allgemein steigenden Schülerzahlen. Die Schule wird sich sehr bald in eine Großbaustelle verwandeln. Für Monika Frese wird das eine ganz neue Erfahrung. „Das ist für mich sehr außergewöhnlich, das hatte ich in meinen 23 Jahren noch nicht.“ Einfach werde die Zeit ganz sicher nicht. „Aber man muss sich immer vor Augen halten: Das ist eine Durststrecke, an deren Ende wir aber eine schöne neue Schule haben werden. Andernfalls wird man zu pessimistisch.“

Lieber Zimmer als Container

Besonders unangenehm ist für sie die Vorstellung von Unterricht in Behelfscontainern. „Ich ziehe jedes Zimmer einem Container vor“, sagt sie. „Unser Ziel ist es deshalb, freie Räume am Campus zu nutzen.“ Beispielsweise in der Mensa oder einer der anderen Schulen. Container sollten das letzte Mittel sein. Wichtig sei außerdem die Kommunikation nach außen, die Eltern, Lehrer und Schüler in die Entwicklungen einzubeziehen und frühzeitig zu informieren. „Viel Unmut, der sonst vielleicht entsteht, kann man so direkt entgegenwirken.“

Herzensprojekte sehen freilich anders aus. Und davon hat Monika Frese bereits einige auf dem Schirm. Zum einen möchte sie das bestehende Profil der Schule stärken. „Die Schule hat bereits eine sehr gute Ausrichtung mit dem musikalischen und bilingualen Profil. Die möchte ich gerne greifbarer machen und qualitativ weiterentwickeln.“ Auch die sogenannten MINT-Fächer, die Naturwissenschaften, ebenso wie die allgemeine Berufsorientierung möchte sie ausbauen. „Das war auch ein allgemeiner Wunsch im Kollegium, den ich gern unterstütze. Je früher die Schüler sich damit befassen, desto besser“, ist sie überzeugt. Dazu strebt die Schule zum Beispiel Bildungspartnerschaften mit regionalen Unternehmen an, erste Gespräche laufen bereits.

„Am wichtigsten ist natürlich, erst mal anzukommen“, sagt Monika Frese. Dazu gehört auch, Kontakt mit örtlichen Vereinen herzustellen. „Auch hier würde ich gerne eine Kooperation anstreben.“