Der Gemeinderat ist grundsätzlich bereit, die Außenstelle der Gemeinschaftsschule Wiernsheim aufzugeben.

Mönsheim - Wenn die Pläne des Enzkreis-Landratsamts Wirklichkeit werden, wird es in Mönsheim künftig nur noch eine Grundschule, aber keine weiterführende Schule mehr geben. Dazu erklärte der Gemeinderat jetzt sein grundsätzliches Einverständnis, und zwar einstimmig und ohne größeres Für und Wider – allerdings unter dem Vorbehalt, dass man vor einer endgültigen Entscheidung erst die finanziellen Auswirkungen kennen müsse. Die Gemeinderäte zeigten sich auch nicht überrascht von den Überlegungen, die Mönsheimer Außenstelle der Gemeinschaftsschule Heckengäu aufzugeben. Schon 2019 sei dieses Thema aufgekommen, erklärte der Bürgermeister Thomas Fritsch. Damals habe er den Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung informiert. Die zwölf Räte der Freien Wählergemeinschaft (FWG) und der Unabhängigen Bürgerliste Mönsheim (UBLM) hatten also reichlich Zeit, sich über diese Veränderung Gedanken zu machen.

 

Worum geht es?

Da gibt es zum einen die Gemeinschaftsschule (GMS) Heckengäu in Wiernsheim, in der neben Grundschülern die Jugendlichen von Klasse 8 bis 10 unterrichtet werden. Dort können sowohl der Hauptschul-, als auch der Realschulabschluss erworben werden. Rund 140 Jugendliche der Klassen 5 bis 7 besuchen die Außenstelle der GMS in Mönsheim. Aus dem Ort selbst würden pro Jahrgang durchschnittlich etwa vier Schüler auf die Gemeinschaftsschule wechseln, die übrigen besuchen Gymnasien in Rutesheim und Pforzheim oder die Heimsheimer Realschule, so Fritsch. In Mönsheim gibt es außerdem die Appenberg-Grundschule mit derzeit rund 120 Schülern.

Zum anderen betreibt der Enzkreis die Gustav-Heinemann-Schule für körperlich und geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche in Pforzheim. Das Gebäude selbst musste wegen Brandschutzmängeln geschlossen werden. Auch verfolgt der Enzkreis ein „Kleeblatt-Konzept“: Die beeinträchtigten Kinder sollen an verschiedenen Standorten möglichst wohnortnah beschult werden. Die Grundschule Wiernsheim kooperiert bereits seit einiger Zeit mit der Gustav-Heinemann-Schule. Dies soll nun auch von Klasse 5 bis 9 fortgesetzt werden.

Was bedeutet das für Mönsheim?

Um nicht sowohl die Wiernsheimer als auch die Mönsheimer Schulgebäude auf den sich dadurch ändernden Raumbedarf umbauen zu müssen, habe er die Idee ins Spiel gebracht, so der Bürgermeister Fritsch, den Mönsheimer Standort der GMS ganz aufzugeben. In Wiernsheim stehe der benötigte Platz für die Erweiterung zur Verfügung und „alle Notwendigkeiten der inklusiven Beschulung und der Einrichtung nur eines GMS-Standortes“ könnten dort umgesetzt werden.

Auch sei es für den täglichen Ablauf von großem Vorteil, alle Schüler und Lehrer an einem Standort zu haben. Für die Mönsheimer Schüler bedeutet das, dass sie dann auf jeden Fall alle ab Klasse 5 per Schulbus pendeln müssten. Zwar gab es im Gemeinderat einige Worte des Bedauerns ob des geplanten Abzugs der GMS. So sagte Walter Knapp (FWG): „Es schmerzt, wenn man eine Schule abgeben muss.“ Aber, so fügte er hinzu, man habe dann „die Möglichkeit, einen tollen Kindergarten im Schulcampus aufzubauen.“ Seine Fraktionskollegin Margit Stähle ergänzte, dass sie das Vorgehen befürworte, wenn man den gewonnenen Platz für die Betreuung von Kindern bis zehn Jahren nutze. Denn das hatte der Bürgermeister dem Gemeinderat in Aussicht gestellt: Wenn nur die Grundschule mit den entsprechenden Betreuungsangeboten im Gebäude untergebracht wäre, gebe es genügend Platz, um die Appenbergschule in ein „Kinderbildungszentrum“ umzuwandeln. Der Kindergarten „Wichtelhaus“ könnte am jetzigen Standort aufgegeben und dort integriert werden.

Alle Kommunen müssen zustimmen

Bevor es jedoch so weit ist, muss noch viel Vorarbeit geleistet werden, betonte der Schultes, denn der ganze Prozess stehe erst am Anfang. Alle am Schulverband Heckengäu beteiligten Gemeinden – Mönsheim, Wimsheim, Wiernsheim und Wurmberg – müssten grundsätzlich der inklusiven Beschulung in der GMS und der Aufgabe des Außenstandorts Mönsheim zustimmen. Bis Ende des Jahres soll es ein einheitliches Meinungsbild geben.