Aus all den vorgelegten Varianten für das Gebiet hatte der Gemeinderat diejenige befürwortet, die beinhaltet, dass das ÖZE gekauft und umgebaut wird, um hier zwei Kindergartengruppen (45 Plätze) unterzubringen. Der Tapir, die Tagespflege in anderen geeigneten Räumen, im Untergeschoss bleibt erhalten. Neu gebaut werden soll eine achtgruppige Kita (zweigeschossig) mit Küche. Die benachbarte Sophie-Scholl-Schule, die derzeit die einzige Grundschule ohne Ganztagsbetreuung in der Kernstadt ist, kann auf eine neue Mensa hoffen. Der Mensaneubau mit Betreuungsräumen als zusätzliches Gebäude ist deshalb als Option geplant. Die Mensa soll an die Küche der Kita angeschlossen werden.
Investor kann Grundstücke kaufen
Auf Grundstücken, die an einen Investor verkauft werden, sollen Wohnungen entstehen. Bis alles fertig ist, sollen die drei Gruppen des Ezach-Kindergartens in Container umziehen. Durch den Neubau für acht Gruppen (150 Plätze) und den Umbau des ÖZE gibt es in dem Campus voraussichtlich Platz für zehn Kindergartengruppen.
Die Kosten der neuen Kindertagesstätte mit der Küche werden auf 6,75 Millionen Euro geschätzt, der Umbau und der Kauf des ÖZE auf eine Million Euro, die Container-Miete auf weitere 470 000 Euro. Die Mensa und die Betreuungsräume könnten mit 2,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Diesen Ausgaben stehen durch den Grundstückverkauf etwa 990 000 Euro an Einnahmen entgegen – so die Überlegungen.
Weil der Auftragswert für das anfallende Planungshonorar den nach Vergabeverordnung festgelegten Schwellenwert von 214 000 Euro überschreitet, mussten die Architektenleistung nach den EG-Bestimmungen europaweit ausgeschrieben und das VgV-Verfahren (Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge) eingeleitet werden. Aus letzterem ging unter fünf Büros das Stuttgarter Architekturbüro Schlude, Ströhle, Richter als geeignet hervor.
Erste Pläne voraussichtlich im Sommer
Die Leonberger Verwaltung geht davon aus, dass dem Gemeinderat voraussichtlich in diesem Sommer die Pläne und die Kostenschätzung vorliegen werden. Mit der Erteilung der Baugenehmigung kann eventuell bereits Anfang 2023 gerechnet werden.
In Sachen Fördergelder sieht es nicht rosig aus. Das Programm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2020-2021“ kann nicht mehr in Anspruch genommen werden, weil die Abrechnung bis zum 30. Juni 2023 getätigt sein muss. Nun hofft die Verwaltung auf ein Nachfolgeprogramm, in das sie einsteigen kann. Sollte es eins geben, beträgt die Förderung für eine neu eingerichtete Gruppe 120 000 Euro. Für die Mensa mit Betreuungsräumen wird geprüft, ob das Schulsanierungsprogramm als Fördergeldquelle in Betracht kommen könnte.