Revierleiter Ulf Dieter reagiert auf Kritik, wonach die Beamten in Flacht nicht präsent seien.

Weissach - Zu mehr Unfällen oder Straftaten hat die große Baustelle der Flachter Ortsdurchfahrtssanierung nicht geführt. Das sagte Ulf Dieter, der Leiter des Polizeireviers Leonberg, als er dem Weissacher Gemeinderat die Kriminalstatistik des Jahres 2017 vorgestellt hat. „Bei viel Stau gibt es eben keine schweren Unfälle“, erklärte er. „Denn rasen ist dann nicht möglich.“

 

Zugleich kündigte er an, dass die Polizei in Flacht künftig mehr kontrollieren wird. Denn während der Sanierung der Ortsdurchfahrt ist Flacht für den überregionalen Verkehr gesperrt, da die schmalen Anliegerstraßen der Umleitungsstrecken den Verkehr nicht aufnehmen können. Anwohner hatten, wie berichtet, mehrfach beklagt, dass das aber niemand überprüft.

Gemeinde darf nicht kontrollieren

„Die Gemeinde hat das Problem, dass unser Gemeindevollzugsdienst nicht kontrollieren darf“, sagte Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU). Für den fließenden Verkehr ist allein die Polizei zuständig. Töpfer hatte darum einen Brief an den Revierleiter Dieter geschrieben.

„Wir werden in der nächsten Zeit deutlich präsent sein“, kündigte der Leonberger Polizeichef daher an, machte aber zugleich deutlich, dass das immer nur punktuelle Kontrollen sein werden. „Für Kontrollen über einen langen Zeitraum fehlt uns das Personal“, sagte Dieter, dessen Beamte für den Bereich von Leonberg bis Weil der Stadt und auch die Autobahn zuständig sind. „Und gerade in Leonberg sind wir durch viele Baustellen gebunden.“

Lkws im Fokus

Bei den Gemeinderäten stieß die Ankündigung auf Zustimmung, aber auch auf kritische Nachfrage. „Bei einer solchen Kontrolle muss ich doch nur sagen: Ich will zum Edeka – und schon bin ich Anlieger“, vermutete Karin Häcker (Bürgerliste). Klar, im Grund müsse man allen Ausreden nachgehen, gab Ulf Dieter zu. „Diese Ermittlungen können wir nicht leisten“, sagte er, kündigte aber an: „In unserem Fokus steht vor allem der Lkw-Verkehr.“ Eine positive Wirkung erhofft er sich aber auch aus der Polizei-Präsenz. „Das hat immer auch Abschreckungscharakter.“ Man könne aber auch mal nachprüfen, ob Autos mit auswärtigen Kennzeichen wirklich bis ans andere Ende des Orts weiterfahren.