Einstimmig ändert der Gemeinderat den Bebauungsplan Gödelmann.

Mönsheim - Noch einmal schlugen die Wellen hoch im Gemeinderat, als es um die künftigen Mehrfamilienwohnhäuser mit 23 Wohnungen auf einer Grünfläche im Gödelmann ging. Schon in der Bürgerfragestunde kam von den zahlreich erschienenen Gegnern einer solchen Bebauung Kritik an den Plänen der Kommune. Die Anwohner vertraten die Meinung, dass auf dem seither als Gemeinbedarfsfläche ausgewiesenen Grundstück ein Kindergarten gebaut werden solle, weil der Kindergarten Wichtelhaus im Appenberg ohnehin erweitert werden müsse. Der Bürgermeister Thomas Fritsch widersprach diesem Argument mit dem Hinweis darauf, dass nach den aktuellen Zahlen im Juni 2018 lediglich sieben Plätze im Ort fehlen würden, im März 2019 vier Plätze.

 

Gemeinderat Walter Knapp (FWG) sagte, dass es eine „irrige Meinung“ sei, dass die Fläche anfangs nur für einen Kindergarten gedacht war. „Ich erinnere mich daran, dass auch von Einkaufsmöglichkeiten, einer Gaststätte oder einem Altenwohnheim die Rede war“, sagte er. Er habe sich zwar immer dafür verkämpft, dass dort ein Kindergarten hinkomme. „Ich möchte mich aber nicht querstellen, wenn sich der Gemeinderat einhellig für eine Bebauung ausspricht“, fügte er hinzu.

Was bedeutet „bezahlbarer Wohnraum“?

Jürgen Neumann aus den Reihen der Gegner der Wohnbebauung wollte wissen, was die Gemeinde unter „bezahlbarem Wohnraum“ verstehe, den sie dort errichten will. „Wir kalkulieren kostendeckend, aber nicht gewinnorientiert“, erklärte der Bürgermeister. In ihren Stellungnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Bebauungsplanänderung kritisierten die Gödelmann-Bewohner auch, dass sich das Bauvorhaben nicht in die umgebende Bebauung mit lauter Einfamilien-Häusern einfüge. Die Gebäude würden „allein aufgrund ihrer Größe und Ausmaße die städtebauliche Harmonie“ beeinträchtigen. Die Gegner befürchten sogar eine Abwertung ihrer Häuser durch das Bauvorhaben.

Die Gemeinde argumentiert hingegen mit dringendem Bedarf an Wohnraum. Freie Innenflächen sollten genutzt werden, um unbebaute Flächen im Außenbereich zu schonen. Gemeinderat Joachim Baumgärtner (BLM) sagte: „Wir müssen sorgsam mit den Flächen umgehen.“ Auch fordere der Geschosswohnungsbau eine gewisse Solidarität innerhalb der Bevölkerung. Hans Kuhnle (BLM) fügte hinzu, dass auch in Nachbargemeinden verdichtet gebaut werde. „Es ist einfach Standard, dass man Wohnraum schafft“, sagte er. Er wandte sich mit der „eindringlichen Bitte“ an die Gödelmann-Bewohner, die Entscheidung zu akzeptieren. Seine Fraktionskollegin Simone Reusch ergänzte, dass sie verstehen könne, dass einem eine solche Bebauung nie gefalle, wenn sie vor der eigenen Haustüre stattfinde. „Aber wir sind auch anderen Bürgern verpflichtet“, sagte sie.