Der Gemeinderat stimmt zu: Der Zahnimplantate-Hersteller wird ein Labor- und Produktionsgebäude errichten.

Wimsheim - Nach jahrelanger Diskussion kann es nun losgehen mit der Erweiterung des Standorts von Altatec im Gewerbegebiet Breitloh-West. Der Gemeinderat hat vor Kurzem ohne Gegenstimmen dem Bauantrag der Firma, die Zahnimplantate herstellt, zugestimmt und damit den Weg freigemacht für den Neubau eines Labor- und Produktionsgebäudes. Dieses wird direkt am Kreisverkehr zwischen der Tiefenbronner Straße , der Maybachstraße und der Friolzheimer Straße entstehen. Das Gebäude soll in zwei Bauabschnitten realisiert werden.

 

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„Der geplante Baukörper entspricht den Festsetzungen im Bebauungsplan“, sagte der Bürgermeister Mario Weisbrich im Gemeinderat. Die Altatec GmbH, die zur Camlog-Gruppe gehört, will auf einer Grundfläche von rund 42 auf 49 Metern einen Anbau an die bestehenden Gebäude errichten. In der südwestlichen Ecke Richtung Kreisverkehr soll der Neubau an der höchsten Stelle einen Einschnitt erhalten, um so die Größenwirkung abzumildern. Dies hatte der Gemeinderat im Vorfeld gefordert.

20 neue Arbeitsplätze im ersten Schritt

Im vierten Quartal dieses Jahres soll nach Angaben des Unternehmens mit den Bauarbeiten, die etwa zwei Jahre dauern, begonnen werden. In dem neuen Labor- und Produktionsgebäude sollen weiter wie bisher Zahnimplantate, Zubehörartikel und zahnärztliche Instrumente gefertigt werden. Künftig wolle man in Wimsheim dann auch die Oberflächentechnologien abbilden, wie auf Nachfrage schriftlich mitgeteilt wurde. Außerdem wolle man ein neues Logistikkonzept aufstellen. Im ersten Schritt sollen etwa 20 neue Arbeitsplätze entstehen, abhängig vom Absatzvolumen würden weitere folgen. Derzeit sind bei der Altatec GmbH gut 200 Beschäftigte tätig. Am gleichen Standort in der Maybachstraße 5 befindet sich auch die Camlog Vertriebs GmbH. Bürgermeister Weisbrich sagte im Gemeinderat, dass die zusätzlichen Arbeitsplätze sehr positiv für Wimsheim seien und fügte hinzu: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass da etwas Hochwertiges entsteht.“

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Bevor es soweit war, dass der Gemeinderat sein Plazet geben konnte, mussten einige Hürden überwunden werden. Die Anfänge des Bauvorhabens reichen mehrere Jahre zurück. Schon 2014 gab es eine Bauvoranfrage des Zahnimplantate-Herstellers, über die im Gemeinderat heftig diskutiert wurde, weil Festlegungen im damals geltenden Bebauungsplan überschritten werden sollten. Nicht nur an der geplanten Höhe des Gebäudes am Kreisverkehr kam Kritik auf, sondern es entzündete sich im Gemeinderat eine Diskussion um die mögliche Verwendung von Chemikalien im geplanten Labor, und schließlich wurden am Rande des Baugeländes noch Exemplare der geschützten Zauneidechse gesichtet. Nachdem es dafür eine Lösung gab und die Bedenken ausgeräumt wurden, stimmte der Rat schließlich der fünften Änderung des Bebauungsplans Breitloh-West zu, der seit 2018 rechtsverbindlich ist und die Grundlage für das Bauvorhaben bildet.