Der TSV Malmsheim findet mit dem Stuttgarter Tom Schenk einen neuen Trainer für die Frauenmannschaft in der Oberliga.

Renningen - So kann sich der sportliche Start ins Jahr 2020 sehen lassen. Mit ihrem neuen Trainer Tom Schenk an der Seitenlinie haben die Basketball-Frauen des TSV Malmsheim zum Auftakt in eigener Halle gegen die Gäste PKF Titans TuS Stuttgart einen wichtigen 61:52-Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Es war der fünfte in dieser Saison. Dagegen stehen momentan acht Niederlagen. So richtig rund ist es in dieser Saison noch nicht gelaufen. Mit dazu beigetragen hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Unruhe hinter den Kulissen.

 

Nachdem Annett Hermann am Ende der vergangenen Saison ihren Trainerjob nach zehn Jahren an den Nagel gehängt hat, blieb der Nachfolger Stefan Weißer nicht lange am Ruder. Zwei Spiele vor Ende der Hinrunde kam es zur Trennung. Interimsweise fanden die Frauen zunächst eine vereinsinterne Lösungen für die Betreuung an den Spieltagen. Mit Tom Schenk hat die Mannschaft nun einen Coach an Bord geholt, der zumindest bis zum Saisonende bleiben will.

Mehr Tempo im Spiel

Tom Schenk ist beim TSV Malmsheim zumindest bis zum Saisonende an Bord. Foto: privat
Der 48-jährige Elektrokonstrukteur aus Stuttgart, der schon im Dezember das Training leitete, winkt auf die Frage, ob er der Mannschaft bereits seine Handschrift verpasst hat, allerdings ab. „Ich habe nicht alles auf links gedreht, sondern nur zwei oder drei Kleinigkeiten verändert und den Spielerinnen vielleicht wieder Selbstvertrauen gegeben“, sagt der Vater zweier Töchter. So sei das Malmsheimer Spiel intensiver und schneller als zuvor.

Den Kontakt zu Tom Schenk hatte Marion Dzubba, die stellvertretende Abteilungsleiterin beim TSV Malmsheim, hergestellt. Deren Tochter Janina spielt beim RegioTeam Stuttgart, wo wiederum Schenk im Vorstand ist. Und nicht nur Janina Dzubba hat bereits in jungen Jahren die Basketball-Ausbildung im RegioTeam genossen. Auch Anna und Lena Sroka, Lena Welting und Joanna Scheu – die Ende des vergangenen Jahres ihren ersten Einsatz für die deutsche U 15-Nationalmannschaft im französischen Bourges hatte – gehören dazu. Wie auch die talentierten Nachwuchsspielerinnen der KSG Gerlingen. „So liegt mir natürlich auch der TSV Malmsheim am Herzen“, sagt Schenk, der selbst lange beim ESV RW Stuttgart aktiv Basketball gespielt hat.

Gute Entwicklung im Mädchenbasketball

„Durch diese leistungssportliche Entwicklung und die konstruktive Zusammenarbeit der Vereine hat sich der Mädchenbasketball in Zahl und Qualität im Raum Stuttgart rasant entwickelt. Mädchenbasketball ist in der Region kein weißer Fleck mehr“, sagt Marion Dzubba, die das Bindeglied zwischen dem TSV Malmsheim und dem RegioTeam Stuttgart ist. Inzwischen könne der TSV in der Oberliga der Frauen eine komplette Anfangsformation mit den jungen Talenten aufbieten.

„Wir haben gute Chancen, die Klasse zu halten, wir müssen jetzt nur gegen die Mannschaften, die hinter uns stehen, gewinnen und den einen oder anderen Sieg gegen die vorderen Teams einfahren“, sagt Tom Schenk. Die nächste Herausforderung wartet auf die Frauen des TSV Malmsheim an diesem Samstag, wenn sie um 18 Uhr beim Tabellendritten, SB Heidenheim, antreten – im Falle eines Sieges wäre das demnach ein Sonderbonus. Ligakonkurrent KSG Gerlingen hat am Samstag die SV Böblingen zu Gast. Anpfiff in der Brückentorhalle ist um 18 Uhr.

Der Basketball-Nachwuchs im RegioTeam Stuttgart

Bereits 2008 arbeiten mehrere Basketballvereine im Raum Stuttgart auf Initiative von Danijela Bradfisch, damals Bezirkstrainerin im Basketballverband Baden-Württemberg, in der Mädchenförderung eng zusammen. Gemeinsames Ziel: den Sport für die Mädchen sowohl in der Breite wie auch in der Spitze weiterzuentwickeln.

In der Saison 2014/15 geht erstmals eine gemeinsame Mädchenmannschaft der Kooperationsvereine in der U 15 Oberliga Württemberg an den Start. Bereits im zweiten Jahr spielt das Team um die baden-württembergische Meisterschaft mit, 2016/17 geht es als württembergischer Meister sogar zu den südwestdeutschen Titelkämpfen.

Ziel ist die Nachwuchs-Bundesliga

Erstmals gibt es in der Saison 2017/18 eine Jugendregionalliga Baden-Württemberg, in der die U 16 und die neu formierte U 14 des RegioTeams Stuttgart abermals in der Spitze mitspielen. Das mittelfristig angestrebte Ziel, die Qualifikation für die weibliche Nachwuchs-Bundesliga (WNBL), wird im Frühjahr 2019 knapp verfehlt.

Die aktuellen Partner und Kooperationsvereine des RegioTeams sind: KSG Gerlingen, TSV Malmsheim, MTV Stuttgart, RW Stuttgart, SV Böblingen, SV Möhringen und TSV Steinenbronn.