Der Tabellenzweite der Landesliga, SV Leonberg/Eltingen, hat vom punktgleichen Spitzenreiter Hellas Esslingen eine Absage für ein eventuelles Rückspiel bekommen.

Leonberg - Vier Spiele hätten die Basketballer des SV Leonberg/Eltingen in dieser Landesliga-Saison noch bestreiten müssen. Darunter die Spitzenpartie gegen den punktgleichen SV Hellas Esslingen, den direkten Mitstreiter um den Aufstieg in die Oberliga – und Tabellenführer. Dann kam die Corona-Pandemie. Der Basketballverband Baden-Württemberg (BBW) hatte Anfang April den sofortigen Abbruch der Spielrunde 2019/2020 beschlossen. Eine Ausnahme im Bezirk Nordwürttemberg, in dem die Teams aus dem Altkreis Leonberg vertreten sind, gibt es. Hier bleibt der Spielbetrieb weiterhin unterbrochen, um den Vereinen noch ein sportliches Saisonende zu ermöglichen. Doch dazu wird es vermutlich nicht mehr kommen, weil ein Gegner da nicht mitspielt.

 

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Großes Interesse an dieser Regelung hat vor allem der SV Leonberg/Eltingen um Trainer Niko Tokas, der sich nach zuletzt neun Siegen in Folge auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben hatte und dort punktgleich ist mit dem Spitzenreiter SV Hellas Esslingen. Zum Showdown – vorausgesetzt beide Teams hätten ihre restlichen Partien noch gewonnen – wäre es beim Heimspieltag des SV Leonberg/Eltingen gegen den Tabellenführer gekommen. Die Tokas-Truppe, die das Hinspiel in Esslingen mit 74:117 verloren hatte, wäre im Falle eines Sieges als Aufsteiger direkt in die Oberliga durchmarschiert. Der SV befürwortet nach wie vor eine sportliche Entscheidung, um seine Aufstiegschance in die Oberliga noch nutzen zu können. Zumal die Relegation für den Zweitplatzierten in dieser Ausnahmezeit nicht stattfindet.

Ganz oben steht die Sicherheit

Tassilo Hackert, Spieler und Abteilungsleiter des SV Leonberg/Eltingen, suchte den schriftlichen Kontakt zu dem Vorsitzenden von Hellas Esslingen, Stergios Mangos, um eine gemeinsame sportliche Lösung zu finden. Hellas sei für die Fortsetzung der Saison und habe noch nie sportliches Aufeinandertreffen gemieden, heißt es in Mangos’ Antwort, vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen dafür stimmten. „Für uns hat die Sicherheit von Spielern, Trainern, Zuschauerraum und derer Familie oberste Priorität. Dieser Punkt ist für uns nicht verhandelbar (...) An Spekulationen, ab wann ein Spielbetrieb wieder möglich sein könnte, wollen wir uns nicht beteiligen. Dies ist und darf auch nicht unsere Aufgabe sein, sondern in erster Linie die der Politik.“

Die gesamte Runde zu Ende zu spielen, wozu auch Hellas Esslingen bereit wäre, wird den Vereinen allerdings nicht mehr möglich sein, da die Abschlusstabelle bis zum 31. Mai beim BBW vorliegen muss, damit der wiederum die Ligen-Einteilung für die kommende Runde planen kann. Nur das Rückspiel gegen Leonberg/Eltingen austragen – das würde Hellas Vorstellungen von sportlicher Fairness nicht entsprechen. Für Esslingen gibt es in dieser Situation keinen Zweifel am Aufstieg in die Oberliga. „Fakt ist auch“, so Stergios Mangos weiter, „dass unser Tabellenstand sehr wohl repräsentativ ist für die vergangene Saison. Wir waren zu dem Zeitpunkt des letzten Spiels nach den Richtlinien Tabellenführer. Weshalb uns als einziger Tabellenführer des BBWs der direkte Aufstieg verwehrt werden sollte, erschließt sich uns nicht.“

„Keinen klaren Meister ohne Rückspiel“

Das sieht der SV Leonberg/Eltingen anders und brachte seinen Unmut in Form eines Schreibens an den Bezirk zum Ausdruck. „Aus unserer Sicht gibt es ohne Rückspiel keinen klaren Meister“, sagt Tassilo Hackert, der Hellas Absage einer sportlichen Lösung bedauert. Allerdings kann der SV Leonberg/Eltingen noch hoffen. Die Verantwortlichen des Bezirks und die der Oberliga wollen noch einmal die Situation erörtern. „Vielleicht gibt es ja noch eine Aufstiegsmöglichkeit am Runden Tisch“, sagt Hackert. Eine Entscheidung darüber soll in den nächsten Tagen getroffen werden.