Das Bad konnte im Sommer trotz Corona öffnen, wenn auch nur kurz. Die Einnahmen sind daher deutlich niedriger.

Renningen - Die Renninger Freibadsaison 2020 als ungewöhnlich zu bezeichnen, ist durchaus noch untertrieben. Erst konnte das Freibad aufgrund der Corona-Pandemie gar nicht geöffnet werden. Und selbst nach Betriebsstart galt es, viele Vorkehrungen zu treffen und zu beachten.

 

Ein Besuch war zum Beispiel nur mit Voranmeldung möglich und nur innerhalb eines bestimmten Zeitfensters, auch die Zahl der Besucher und Schwimmer pro Becken war begrenzt. So gesehen kann die Stadt mit den Einnahmen in Höhe von knapp 85 000 Euro noch zufrieden sein, auch wenn der ursprüngliche Ansatz noch bei 130 000 Euro lag. Wegen der Corona-Pandemie war die Prognose nämlich zunächst auf 40 000 Euro reduziert worden.

„Durch die Corona-Pandemie und deren ungewisse Entwicklung war lange nicht abzusehen, ob es eine Freibadsaison 2020 geben wird“, berichtete die Freibadleiterin Sylva Schlotte-Cornselius im Renninger Verwaltungsausschuss. „Erst spät kristallisierte sich heraus, dass unter Einhaltung strenger Hygienebedingungen eine Öffnung des Bades möglich sein wird.“ Neben einem funktionierenden Hygienekonzept musste die Stadt die technischen Voraussetzungen für einen Online-Kartenverkauf schaffen. Dass der Erwerb nicht ausschließlich online möglich war, sondern auch vor Ort an der Kasse, hätte besonders die älteren Badegäste gefreut, die sonst vielleicht keine Möglichkeit gehabt hätten, sich eine Karte zu kaufen.

Auch Studenten und Schüler helfen aus

Als Ordnungskräfte zur Einhaltung des Hygienekonzepts halfen sogar Schüler und Studenten aus. Denn zusätzlich zur Beckenaufsicht wäre das für die Mitarbeiter des Freibadteams nicht möglich gewesen. Die Reaktionen der Besucher waren positiv, sagt Sylva Schlotte-Cornselius. „Sie haben sich wohl gefühlt und waren dankbar, dass eine Freibadsaison überhaupt ermöglicht wurde.“

Positiv wirkte sich auf den Verlauf der verkürzten Saison das überwiegend warme und vor allem stabile Wetter im Hochsommer aus. Denn die Karten mussten im Voraus gekauft werden, eine verlässliche Wetterprognose machte es den Besuchern leichter. Für so manchen Schwimmer hatte die Corona-Pandemie sogar einen erfreulichen Nebeneffekt: Viele wünschten sich nämlich schon seit langer Zeit abgetrennte Bahnen. Dieser Wunsch wurde im Zuge der Hygienemaßnahmen erfüllt. „Entfallene Dauerkarten, zunächst noch geschlossene Duschen, begrenzte Zeitfenster, Begrenzung der Besucherzahlen und Anfangsschwierigkeiten beim Online-Karteneinkauf konnten ein positives Gesamt-Resümee der Freibadsaison nicht verhindern“, fasst es Sylva Schlotte-Cornselius zusammen.

Aufgrund der kurzen Saison und der beschränkten Besucherzahlen pro Öffnungstag lassen sich die Zahlen mit denen der Vorjahre nicht vergleichen, betonte die Freibadleiterin. Insgesamt kamen im Sommer 2020 knapp 33 000 Gäste ins Renninger Freibad. In den Jahren davor waren es zwei- bis dreimal so viele. Der beste Tag 2020 war der 31. Juli mit fast 1050 Besuchern über den Tag verteilt. „Im August kamen wir an einigen Tagen an die Kapazitätsgrenze“, so Sylva Schlotte-Cornselius. Und auch die Verlängerung der Freibadsaison um eine Wochehat sich gelohnt. „Am 13. September konnten wir noch mal 747 Eintritte verzeichnen.“