Der Landkreis stellt bei der B 295 mehr Umleitungsschilder auf. Der Magstadter Bürgermeister fordert eine großflächige Umfahrung.

Renningen - Die Nerven liegen blank, jedenfalls bei vielen Berufspendlern in der Region. Seit Sonntagabend ist die B 295 bei Renningen, in Fahrtrichtung Leonberg, für den Verkehr gesperrt. Regierungspräsidium und Landratsamt vergrößern hier, wie berichtet, die Kreuzung der beiden Bundesstraßen 295 und 464.

 

Ein Verkehrschaos am Montagmorgen ist durch die Sperrung ausgeblieben. Das Landratsamt Böblingen und die Polizei haben jedenfalls kein solches verzeichnet, bestätigen sie auf Nachfrage. Der Ärger ist dennoch groß, das zeigen nicht zuletzt die heftigen Reaktionen in Facebook nach der Vermeldung der Sperrung am Sonntagabend. Denn die Verbotsschilder in Renningen sind nicht die einzigen in der Region. Wer stattdessen etwa in Rutesheim auf die Autobahn auffahren will, kann dies erst von Donnerstag an wieder tun.

Gelbe Striche fehlen

Herumirrende Autofahrer sind derzeit weit und breit zu beobachten. Im Landratsamt Böblingen gibt man auch zu, dass am Montagmorgen noch nicht alles optimal ausgeschildert war. „Die Einrichtung der Baustelle war noch nicht vollständig fertig“, erklärt Sprecher Dennis Ritter. Das dauere acht bis zehn Stunden und aufgrund des Regens am Sonntag habe man die gelben Striche nicht aufbringen können. „Ja, die Ortsunkundigen tun sich noch schwer“, das beobachteten auch seine Kollegen, sagt Ritter und kündigt an: „Wir bringen weitere Umleitungsschilder und gelbe Blinkleuchten an.“

Mehr Verkehr durch die Sperrung verzeichnet man auch im Magstadter Rathaus. „Aber die Umbaumaßnahmen nicht durchzuführen, das wäre auch keine Lösung“, sagt der dortige Bürgermeister Florian Glock. „Wir müssen jetzt in den sauren Apfel beißen, dafür wird die Situation am Lückenschluss in Zukunft etwas erträglicher.“ Der Verkehr von Magstadt nach Weil der Stadt führt dabei über die Ihinger Straße – und damit über die schmale Kreisstraße 1006, die Glocks Vorgänger Hans-Ulrich Merz noch unbedingt schließen wollte.

„K 1006 ist nicht leistungsfähig genug“

Dieser Position schließt sich auch der jetzige Bürgermeister an. „Die K 1006 ist nicht leistungsfähig genug, um das erhöhte Verkehrsaufkommen zu bewältigen“, sagt er. Glock fordert daher, dass die Behörden eine dauerhafte, großräumige Umfahrung erarbeiten. Das erhöhte Verkehrsaufkommen sei ein Vorgeschmack auf die Bauarbeiten zum Lückenschluss im Jahr 2026.

Noch zwei Wochen dauert die halbseitige Sperrung der B 295 in Richtung Leonberg. Bei den Bauarbeiten soll der Lückenschluss optimiert werden.