Der FDP-Bundestagsabgeordnete Florian Toncar kritisiert eine ausweichende Antwort des Verkehrsministerium und befürchtet eine Fertigstellung am „Sankt Nimmerleinstag“.

Renningen - Erst die A 81, dann der Lückenschluss: So lauten die Pläne für den Ausbau des Übergangs der Bundesstraßen 464 und  295 südlich von Renningen. Bisher existieren hier nur provisorische Kreisverkehre, weitere Bauvorhaben müssen vorerst warten. Denn: Die Bundesstraßen sind eine Ausweichstrecke von der Autobahn 8 zur A 81, letztere wird aktuell sechsspurig ausgebaut. Als Zeitpunkt der Fertigstellung hatte das Bundesverkehrsministerium bisher stets das Jahr 2026 genannt.

 

Toncar fürchtet endlose Verzögerungen

Eine schnellere Fertigstellung des Lückenschlusses fordert erneut der FDP-Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Böblingen, Florian Toncar. Er hatte sich mit der Frage nach einer konkreteren Zeitangabe zum Baubeginn des Lückenschlusses an das Bundesverkehrsministerium gewandt. Die zuständige Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg erarbeite den Vorentwurf, sodass nach Fertigstellung der A 81 mit den Um- und Ausbauarbeiten am Lückenschluss begonnen werden könne, heißt es in der Antwort auf die Anfrage. Eine Fertigstellung der Arbeiten an der A 81 werde nicht vor Ende des Jahres 2026 erwartet. Bereits 2017 hatte Toncar gefordert, den Ausbau des Knotenpunkts und die Autobahnerweiterung parallel zu machen. 2019 war dann der große Kompromiss zwischen Kreis, Land und Bund erzielt worden, wonach der Lückenschluss erst nach Ende der A 81-Ausbaus erfolgt.

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Zufrieden mit der Antwort des Ministeriums ist Toncar nicht: „Die Weigerung des Bundesverkehrsministeriums, ein konkretes Datum oder wenigstens einen konkreten Zeitraum für den Baubeginn des Lückenschlusses zu nennen, zeugt von Plan- und Willenlosigkeit“, klagt er. Das Ministerium verweise stets nur auf die geplante Fertigstellung der Erweiterung auf der A 81.

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Dass die Arbeiten am Lückenschluss nicht früher beginnen können, bezweifelt der Abgeordnete. „Es spricht nichts dagegen, mit Vorarbeiten, die den Verkehrsfluss nicht stören, schon vorher zu beginnen“, führt Toncar aus. Außerdem erkläre das Ministerium nicht einmal, wann genau nach dem Abschluss der Arbeiten auf der A 81 mit den Bauarbeiten am Lückenschluss begonnen werden solle. „Die bisherige Geschichte der Anbindung der beiden Bundesstraßen lässt eine Verzögerung bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag befürchten.“

Auch Lärmschutz muss geprüft werden

Im Fragenkatalog des Abgeordneten zu dem Thema wird auch der Lärmschutz entlang der B 464 angesprochen, insbesondere in den Bereichen Dagersheim/Darmsheim und Magstadt, wo sich Toncar mit Anwohnern ausgetauscht hat. „Mit dem zunehmenden Verkehrsaufkommen muss auch der Lärmschutz Schritt halten“, verlangt Toncar.

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Das Ministerium erklärte in seiner Antwort, dass die Grenzwerte für Lärmsanierungsmaßnahmen im vergangenen Jahr abgesenkt wurden. Die angesprochenen Ortschaften könnten die Situation durch einen Antrag neu bewerten lassen. Toncar sieht sich dadurch in seiner Forderung an die Landesregierung bestätigt, die Lärmbelastung entlang der B 464 erneut zu prüfen, was diese bisher abgelehnt habe. „Jetzt ist die Landesregierung in der Pflicht, im Sinne der Anwohner zu handeln.“