Wolfgang Schütz zeichnet Weil der Stadt wie kein Zweiter. Anlässlich seines achtzigsten Geburtstags stellt das Stadtarchiv nun ausgewählte Werke seiner langen Schaffenszeit aus.

Weil der Stadt - Wahrscheinlich, so hatten es Freunde und Kollegen vom Stadtarchiv und Heimatverein Weil der Stadt an Wolfgang Schütz weitergegeben, wolle man nur ein paar Brezeln essen. Als Schütz zur angeblich kleinen Runde anlässlich seines 80. Geburtstags beim Stadtarchiv eintraf, wartete dann doch ein anderes Programm auf ihn: Um den Jubilar zu ehren, wird dort eine ganze Ausstellung mit seinen Werken gezeigt. Die Schau war in der Vorbereitungszeit ein gut behütetes Geheimnis, nur Wolfgang Schütz’ Tochter war eingeweiht. Für den Jubilar blieb die Eröffnung eine Überraschung. „Sie ist gelungen“, resümiert der Jubilar.

 

Weil der Stadt zu Papier gebracht

Der pensionierte Gymnasiallehrer Schütz hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Autor, Vortragsredner, Museumsmacher und Stadtführer einen Namen gemacht. Daneben ist er immer wieder auch als Künstler in Erscheinung getreten. Wandgemälde im Stadtmuseum, Illustrationen für Schulbücher, Wochenblattartikel oder das Narrenblatt, Karikaturen, Fotomontagen, Veranstaltungsplakate und Banner sowie jüngst die Gestaltung der Baustellenzäune am Marktplatz – all dies gehört zu seinem umfangreichen künstlerischen Oeuvre. Dabei versteht es Wolfgang Schütz meisterlich, den Weiler Lokalkolorit und die Protagonisten im Städtle äußerst humorvoll in Szene zu setzen. „Manches“, findet Wolfgang Schütz, „kann man mit dem Zeichenstift einfach besser ausdrücken.“

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Begonnen mit dem Zeichnen hat Schütz bereits zu seiner Schulzeit in den 50ern, damals auch für die Schülerzeitung. „Ein Schulzeitungsredakteur hat dann mal ein Kürzel unter meine Arbeit gesetzt.“ Das hat sich verfestigt: Mit dem traditionellen „wosch“ signiert Schütz bis heute seine Werke. „Manche sprechen mich aus so an.“ Und weil Schütz seit vielen Jahren nicht nur für Freunde – seine Bilder sind ein beliebtes Geburtstagsgeschenk – sondern auch für Kollegen und die Stadt zeichnet, sind einige seiner Werke weit gereist: „Sie sind überall verstreut“, erzählt er. „Nicht nur in Weil der Stadt.“

Schütz will Augenzwinkern in den Alltag bringen

Es gab also mehr als genug Material, die Stadtarchivar Mathias Graner zusammen mit Archivmitarbeiterin Jutta Klein und der Heimatvereinsvorsitzenden Katrin Fischer in zahlreichen Gesprächsrunden ausgewählt und zusammengestellt hat. Manche der Arbeiten entdeckte Schütz bei der ersten Besichtigung der Ausstellung ganz neu. „Es gab Zeichnungen, da habe ich gesagt: Die könnten von mir sein“, erzählt der Jubilar mit einem Lachen. Andere Werke sind dem Künstler auch nach Jahren noch deutlich in Erinnerung geblieben: So erzählt er etwa von Karikaturen, die er zu seiner Zeit als Gymnasiallehrer, während langer Konferenzen oder nach der Drittkorrektur der Abiturprüfungen gezeichnet hat. Schütz betont: „Ich habe immer versucht, ein Augenzwinkern in die Amtswelt zu bringen.“

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Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie an den Samstagen 10., 17., und 24. Juli jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, es gelten die derzeit üblichen Corona-Regeln wie Abstandsgebot, Kontaktdatenverfolgung und Maskenpflicht.