In seiner Ausstellung „Snowgrassmountainwood“ übersetzt der Künstler Jonas Maria Ried die dominanten Naturbilder des 19. Jahrhunderts in ein zeitgemäßes Denken.

Leonberg - „Snowgrassmountainwood“ ist der Titel der Ausstellung mit Arbeiten von Jonas Maria Ried, die im Galerieverein Leonberg (Zwerchstraße 27) am Sonntag, 16. Januar, um 11.15 Uhr eröffnet wird. In seinen Arbeiten verfremdet der Künstler immer wieder die bis heute dominanten Naturbilder des 19. Jahrhunderts. Nicht um sie ironisch infrage zu stellen, sondern um sie in ein zeitgemäßes Denken zu übersetzen, das die Beziehung von Mensch und Natur in ganz anderen Begriffen von Systemen, Interaktion und Kommunikation fasst.

 

Das Allgäu wird zur Bühne

Er benutze die Landschaft für bühnenhafte Aktionen, wie der Künstler sagt. Die Bühne ist sein Wohn- und Arbeitsort im Allgäu, auf der er die besondere Beziehung von Mensch und Natur darstellt. Er greift in die Natur ein und führt dem Menschen dabei auch seine Hybris vor. In seinen Video-Performances, in denen er stets mit seinem Körper und seinen Ideen präsent ist, übersetzt und überspitzt der Aktionskünstler und Bildhauer die romantische Betrachtung von Natur. Rieds künstlerische Herangehensweise lässt sich als humorvoller und tiefgründiger Versuch verstehen, Natur auf experimentelle Weise zu reinszenieren.

Ausstellung im Galerieverein ist auch Retrospektive

Ried, der vor seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart das Handwerk des Holzbildhauers erlernt hat, zeigt in der Ausstellung in Leonberg auch frühere Arbeiten. In gewisser Weise sei es eine Retrospektive, sagt Ried. Die Einführungsrede ist am Sonntagmorgen zur Eröffnung zu hören und wird um 14 und 16 Uhr noch einmal wiederholt. Die Ausstellung ist bis zum 6. März jeweils mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.