Die Ausbildungsmesse für den Nordkreis findet am 26. November statt, wird wegen Corona aber ins Internet verlegt.

Renningen - Die Eingangstüren zur Renninger Stegwiesenhalle werden sich am Donnerstag, 26. November, für die Besucher der Interkom öffnen – allerdings anders als in den Vorjahren. „Wir haben lange überlegt, wie wir die Ausbildungsmesse unter Corona-Bedingungen auf die Beine stellen können. Es war uns klar, dass sie in jedem Fall stattfinden wird. Und das wird nun digital der Fall sein“, sagt Evin Sevinc vom Verein für Jugendhilfe im Kreis Böblingen, der die Interkom in diesem Jahr das erste Mal organisiert.

 

Digital heißt nicht nur einfach im Internet. Die Interkom soll ein virtuelles Erlebnis werden. Die Besucher betreten die Veranstaltungshalle durch eine virtuelle Tür. Danach kann man die Stände der Aussteller besuchen und sich dort mit einem Vertreter unterhalten. „Es wird am 26. November die Möglichkeit zum Live-Chat mit den Ausstellern geben. Außerdem gibt es am virtuellen Stand auch Informationen über das Unternehmen, welche Ausbildungen angeboten werden. Auch Fotos können dort eingestellt werden“, erklärt Sevinc.

Eine virtuelle Messe

Noch gibt es die geplante Website nicht. Sie soll programmiert werden, wenn die Aussteller feststehen. Online gehen soll sie einige Tage vor der Interkom, aber weiter als bis vor die Eingangstür kommt man dann noch nicht. Zugänglich gemacht wird die virtuelle Messe am 26. November und bleibt anschließend zwei Wochen verfügbar. Die Seite soll auch für Smartphones geeignet sein. Die Möglichkeit zum direkten Gespräch via schriftlichem Chat werde es aber nur am 26. November zwischen 9 und 16 Uhr geben. „Uns ist es wichtig, dass es trotzdem den einen Interkom-Tag gibt“, meint die Organisatorin.

Das sei auch wichtig für die Schulklassen, die normalerweise die Messe besuchen. Der Klassenausflug wird diesmal wohl nur ins Computerzimmer führen. Und so lässt sich der „Besucheransturm“ auch ganz gut über den Tag verteilen. Auch die Messezeitung, die jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der Leonberger Kreiszeitung entsteht, wird es wieder geben. Die gedruckten Exemplare werden wie in den Vorjahren im Vorfeld der Messe an den Schulen verteilt. Die Anmeldefrist für die Ausbildungsbetriebe läuft noch bis Freitag, 9. Oktober.

Durchweg positive Resonanz

Die Teilnehmer der vergangenen Jahre werden aktuell über das neue Format informiert. Aber auch, wer noch nie dabei war, kann sich anmelden (per E-Mail an sevinc@vfj-bb.de). Das virtuelle Format hat dabei auch einen Vorteil: Anders als in der echten Stegwiesenhalle Renningen oder der Stadthalle Leonberg – die Messe findet jährlich immer abwechselnd in den beiden Städten statt – gibt es im Internet kein Platzproblem. „Bislang ist die Resonanz durchweg positiv“, sagt Evin Sevinc, die Unternehmen freuten sich, dass die Messe überhaupt stattfinde. Denn die Corona-Krise stellt auch die Ausbildungsbetriebe vor Herausforderungen. Die größte dabei ist, überhaupt mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen.

Ob das notgedrungen entwickelte Format mehr Chancen oder mehr Risiken birgt, kann Sevinc noch nicht einschätzen. „Es gibt Vor- und Nachteile. Technisch ist es etwas Neues und für viele sicherlich eine Herausforderung. Aber ich sehe das auch als Chance, denn in Zukunft wird noch mehr digital ablaufen“, sagt die Organisatorin. Ziel sei es jedoch, die Ausbildungsmesse für den nördlichen Landkreis im kommenden Jahr wieder real stattfinden zu lassen.

„Meine erste Interkom habe ich mir anders vorgestellt“

Für Evin Sevinc wäre das eine zweite Interkom-Premiere. Sie hat zum Jahresanfang beim Verein für Jugendhilfe die Organisation der Ausbildungsmesse übernommen und folgt damit auf Kerstin Raschke, die auf eine Vollzeitstelle im Bildungsbüro des Landratsamtes Böblingen gewechselt war. „Ich hatte beim Verein für Jugendhilfe zuerst eine andere Stelle begonnen, als diese hier frei wurde. Ich hatte schon vorher Berufserfahrungen in diesem Bereich gesammelt“, erzählt sie

Während des Studiums der Erziehungswissenschaft habe sie bereits auf Messen und Veranstaltungen gejobbt. Später dann Registrierungsveranstaltungen für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) organisiert. „Meine erste Interkom habe ich mir aber doch etwas anders vorgestellt“, sagt sie. „Mir ist es aber wichtig, dass es in irgendeiner Form stattfindet. Das ist ein Zeichen, dass es weitergeht.“